Low Carb bei Typ-2-Diabetes? Kommt darauf an!

Mit mediterraner Diät abnehmen
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An diesem Wochenende treffen sich Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) in Leipzig zu ihrer Herbsttagung. Ein Thema: die richtige Ernährung bei Typ-2-Diabetes und Prädiabetes. Sie sollte im Rahmen einer individuellen Ernährungsberatung besprochen werden, empfiehlt die DDG. Nicht immer muss es “Low Carb” sein.



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Ernährungsempfehlungen müssen individuell sein

In den letzten Jahren ist es schon beinahe zum Modetrend geworden: Wer abnehmen oder seinem Stoffwechsel etwas Gutes tun möchte, achtet auf „Low Carb“ – also eine Ernährung mit möglichst geringem Kohlenhydratanteil. Diese Ernährungsform ist grundsätzlich auch für Menschen mit Diabetes Typ 2 oder Prädiabetes zur Gewichtsabnahme geeignet, erklärten Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) bei einer Pressekonferenz anlässlich ihrer 13. Herbsttagung in Leipzig am 8. November 2019. Allerdings kämen auch andere  Ernährungsweisen infrage. „Damit Ernährungsempfehlungen für den Patienten umsetzbar sind, müssen sie immer individuell zugeschnitten sein und verschiedene Diabetes-Typen, Behandlungsformen, soziale Aspekte sowie persönliche Vorlieben berücksichtigen“, sagte Dr. med. Nikolaus Scheper, Tagungspräsident der Herbsttagung und 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Niedergelassener Diabetologen.

Was heißt eigentlich Low Carb?

Als „Low Carb“-Ernährung gilt laut der Definition der Amerikanischen Diabetes Gesellschaft (ADA) eine Ernährung mit einem Kohlenhydratanteil von weniger als 45 Prozent der Gesamtenergiezufuhr. Daneben gibt es auch die Form “Very-Low Carb“ – hier stammen sogar weniger als 26 Prozent der aufgenommenen Energie aus Kohlenhydraten. Die ADA hat den Erfolg der Low Carb-Ernährung wissenschaftlich untersucht. Über diese Studien berichtete Professor Dr. med. Diana Rubin, Chefärztin und Leiterin des Zentrums für Ernährungsmedizin am Vivantes Klinikum Spandau und Humboldt-Klinikum Berlin im Rahmen der DDG-Pressekonferenz. „In kurzfristigen Studien bis zu sechs Monaten Dauer kann eine kohlenhydratarme Ernährung den HbA1c-Wert der Probanden ebenso senken wie den Blutdruck, die Triglyzeride und die Menge der Diabetesmedikation“, erklärt Prof. Rubin. Diese positiven Effekte ließen sich in längerfristigen Studien jedoch nicht aufrechterhalten – vermutlich, weil es den Probanden zu schwerfällt, die strengen Diätvorgaben auf Dauer einzuhalten.

Low Carb bedeutet nicht selten: mehr Fett

Auch aus anderen Gründen ist eine strenge „Low Carb“-Diät nicht unproblematisch: Zum einen kann es unter Diabetesmedikation rasch zu einem Unterzucker kommen; die Ernährungsumstellung sollte daher immer ärztlich begleitet werden. Zum anderen besteht die Gefahr, dass die Patienten sich deutlich fetthaltiger ernähren. Eine moderate „Low Carb“-Ernährung könne durchaus empfehlenswert sein, so Prof. Rubin. Vorausgesetzt, sie enthalte einen hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren. Umgekehrt könne eine „High Carb“-Ernährung bei einem hohen Ballaststoffanteil ebenso für Menschen mit Typ-2-Diabetes geeignet sein. „Aus unserer Sicht macht es daher keinen Sinn, lediglich einen Makronährstoff in der Nahrung zu begrenzen“, so Rubin – allgemeingültige Idealwerte für die Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydrataufnahme gebe es nicht.

Quelle: Pressekonferenz der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) anlässlich der 13. DDG-Herbsttagung in Leipzig am 8. November 2019.

Weitere Informationen zum Thema Ernährung bei Diabetes finden Sie hier auf diabetes-news.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller