Zuckerersatzstoff Allulose könnte bei Diabetes Alternative sein

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(19.3.2025) Eine Zuckeralternative namens Allulose macht derzeit in Asien und Amerika Schlagzeilen. Das Süßungsmittel wird aus Zuckerrüben oder auch aus verschiedenen Früchten gewonnen. Durch chemische Veränderungen dient es dem Körper aber nicht als Energielieferant, sondern wird mit dem Urin ausgeschieden. Zuletzt berichtete die Deutsche Diabeteshilfe darüber.
Wie Nutzer in den USA und Südkorea berichten, hat Allulose einige Vorteile gegenüber anderen Produkten. Der Geschmack wird als sehr natürlich beschrieben. Ein unangenehmer Nachgeschmack, wie er bei einigen synthetischen Süßstoffen auftritt, sei nicht vorhanden. Außerdem soll Allulose weniger abführend wirken als Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit. Nicht zuletzt soll sie sich gut zum Backen eignen, da sie dem Teig das Volumen und die Bräunung gibt, die sonst nur mit herkömmlichem Zucker erreicht werden.
Sicherheitsbewertung in Europa noch nicht abgeschlossen
Der Herstellungsprozess ist allerdings noch sehr aufwändig, was Allulose zu einer teuren Zuckeralternative macht. In der Europäischen Union ist das Produkt ohnehin noch nicht zugelassen. Es fehlen noch Langzeitstudien über die gesundheitlichen Auswirkungen, insbesondere beim Verzehr größerer Mengen. Derzeit ist die Sicherheitsbewertung von Allulose in der EU noch nicht abgeschlossen. Wann es soweit sein wird, steht noch nicht fest.Sollte Allulose in der EU zugelassen werden, wird dies wahrscheinlich mit einer Verzehrempfehlung verbunden sein. Dies gilt allerdings auch für die bereits erhältlichen Süßungsmittel, für die ebenfalls nur ein moderater Verzehr empfohlen wird. Der Süßstoff Aspartam beispielsweise, der häufig zum Süßen von Light-Getränken verwendet wird, steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Geringe Mengen gelten aber als unbedenklich. Zuckeraustauschstoffe hingegen können beim Verzehr größerer Mengen Magenschmerzen, Durchfall und Blähungen verursachen.
Das unterscheidet Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe
Synthetische Süßstoffe wie Aspartam haben keinen Brennwert. Sie lassen also den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen und haben keine Kalorien. Davon zu unterscheiden sind Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit. Sie süßen nicht so stark wie Haushaltszucker oder Süßstoffe und können abführend wirken. Außerdem sind sie nicht kalorienfrei. Zuckeraustauschstoffe gelten jedoch als gesundheitlich unbedenklich und lassen den Blutzuckerspiegel kaum oder gar nicht ansteigen. Sie werden zum Beispiel in zuckerfreien Süßigkeiten und Gebäck verwendet.Ob sich Süßstoffe oder Zuckeraustauschstoffe für Menschen mit Diabetes besser eignen, ist auch ein wenig von den persönlichen Vorlieben abhängig. Zum Abnehmen eignen sich die Ersatzstoffe alle nicht besonders gut, da sie die Lust auf Süßes nicht reduzieren. Es wird sogar diskutiert, ob der süße Geschmack der Zuckeraustauschstoffe „Lust auf mehr“ macht und so zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme führt.
Quellen:
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
European Food Safety Authority
Verbraucherzentrale
Reuters
Lebensmittelklarheit
Deutschlandfunk
Utopia
eigene Recherche
Stichwörter: ERNÄHRUNG, Süßstoff, zuckeraustauschstoff
Kategorisiert in: 2025, Ernährung und Bewegung, Nachrichten
Dieser Artikel wurde verfasst von Thorsten Ferdinand