Was Diabetes-Folgeerkrankungen kosten
Hohe Blutzuckerwerte tun nicht weh
Etwa sieben Millionen Menschen in Deutschland sind an Typ-2-Diabetes erkrankt. Bei vielen wird die Diagnose erst gestellt, wenn bereits erste Folgeerkrankungen an den Gefäßen und Organen aufgetreten sind, zum Beispiel am Herzen. Dabei wäre eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Erkrankung sehr wichtig, um Diabetes-Folgeerkrankungen zu verhindern. Doch hohe Blutzuckerwerte – kennzeichnend für die Diabeteserkrankung – tun nicht weh. Viele gehen daher zu spät zum Arzt.Diabetes-Folgeerkrakungen an Gefäßen und Organen
Bereits im frühen Stadium können hohe Blutzuckerwerte Schäden an Gefäßen und Organen wie Augen, Herz, Nieren und Nieren verursachen. Auch das Diabetische Fußsyndrom gehört zu den häufigen Diabetes-Folgeerkrankungen. Sie verursachen nicht nur Leid bei den Betroffenen, sondern kosten das Gesundheitssystem auch viel Geld. Die Summen haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz Zentrum München jetzt in einer großen Studie ermittelt, die im Fachjournal Diabetes Care veröffentlicht wurde*. Sie soll langfristig zur Verbesserung von Vorsorgeerkrankungen beitragen.Durchschnittskosten der Folgeerkrankungen ermittelt
In der Studie wurden die Daten von mehr als 300.000 Menschen mit Typ-2-Diabetes aus den Jahren 2012 bis 2015 untersucht. Zur Ermittlung der Durchschnittskosten einzelner Diabetes-Folgeerkrakungen stellten die Autoren eine Beispielrechung für einen Mann zwischen 60 und 69 Jahren auf. Allein im Quartal, in dem die entsprechende Folgeerkrankung auftritt, kostet dies- bei einem Augenleiden (Retinopathie) rund 700 Euro
- bei Erblinden etwa 3.000 Euro
- bei Nierenschäden rund 3.400 Euro, bei Nierenversagen (Dialyse) rund 23.000 Euro
- bei einem Diabetischen Fuß etwa 1300 Euro, bei einer Amptation über 14.000 Euro
Ausführliche Informationen zu einzelnen Diabetes-Folgeerkrankungen finden Sie in der großen Rubrik Wissen hier auf diabetes-news.
* Kähm, K. et al. (2018): Health Care Costs Associated With Incident Complications in Patients With Type 2 Diabetes in Germany. Diabetes Care, DOI: 10.2337/dc17-1763
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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller