Übergewicht und Diabetes – nicht nur Zucker ist der Feind
Versteckte Zucker lauern überall
Anfang Juli 2017 fand der 1. Deutsche Zuckergipfel in Berlin statt. Dabei wurde wieder einmal darauf hingewiesen, dass viele Fertignahrungsmittel große Mengen an Zucker erhalten, zum Beispiel Saucen und Salate. Für den Verbraucher ist dies auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Zucker gilt als Verursacher Nummer 1 von Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Kritiker fordern deshalb immer wieder, Zucker in Lebensmitteln zu reduzieren.Auch Kohlenhydrate werden zu Zucker abgebaut
“Übermäßiger Zuckergehalt in der Ernährung ist eindeutig schlecht, und es ist unumstritten, dass eine deutliche Reduktion des Zuckerkonsums angestrebt werden muss”, kommentiert Professor Dr. med. Stephan Martin, Chefarzt für Diabetologie und Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums in Düsseldorf auf www.aerztezeitung.de. “Jedoch ist die Fokussierung auf einen Faktor bei Weitem zu kurz gedacht,” so Martin. Er weist darauf hin, dass auch Kohlenhydrate in Form von Stärke, die in vielen Sättigungsbeilagen wie Backwaren, Kartoffeln, Nudeln oder Reis enthalten sind, Übergewicht fördern. Denn Stärke besteht letztlich aus aneinandergereihten Zuckermolekülen, die im Magen-Darm-Trakt mehr oder weniger schnell zu purer Glukose (Einfachzucker) gespalten werden. Werden sie vom Körper nicht in Energie umgewandelt (“verbrannt”), lagern sie sich letztlich als Fettreserven an.Insulin blockiert die Fettverbrennung
Wird dem Körper Glukose zugeführt – ob aus Haushaltszucker oder aus aufgespaltener Stärke – schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Dieses Insulin wiederum blockiert die Fettverbrennung. “Das heißt, wenn jemand hofft, durch abendliches Joggen seine Fettverbrennung anzukurbeln und danach die verlorenen Elektrolyte durch ein alkoholfreies Weizen zurückholt, erreicht er durch die Kohlenhydrate aus dem Bier eine Insulinausschüttung und ein abruptes Ende der Fettverbrennung”, erklärt Professor Dr. Stephan Martin. Für ihn ist es unverständlich, dass in von Krankenkassen finanzierten Ernährungsberatungen eine Energiezufuhr von mehr als 50 Prozent aus Kohlenhydraten empfohlen wird.Quelle: www.aerztezeitung.de
Kategorisiert in: 2017, Diabetesprävention, Nachrichten
Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller