TEENDIAB sucht Teilnehmer
Typ-1-Diabetesstudie mit Jugendlichen läuft an
Münchner Forscher untersuchen die Entstehung von Typ-1-Diabetes in der Pubertät TEENDIAB heißt die Verlaufsbeobachtungsstudie der Forschergruppe Diabetes der TU München, die – nach eigenen Angaben – als erste weltweit die Entwicklung von Typ 1 Diabetes während der Pubertät untersucht. Grund genug hierzu gibt es: Die Zahl der Neuerkrankungen im Kindes- und Jugendalter nimmt jährlich um drei bis fünf Prozent zu. Besonders häufig kommt die Erkrankung im Alter zwischen zehn und achtzehn Jahren vor. Welche Rolle spielen Umwelt und Gene? Typ 1 Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift. Für die so genannte “Inselautoimmunität” und die Entstehung des Typ 1 Diabetes sind umweltbedingte wie auch angeborene Faktoren von Bedeutung. TEENDIAB soll die Rolle beider Aspekte im Jugendalter erforschen. Mittels anfangs halbjährlicher, später jährlicher Untersuchungen wird dokumentiert, ob und wann sich eine Inselautoimmunität ausbildet. Auch werden Bewegungs- und Ernährungseinflüsse, Veränderungen in Größe, Gewicht und Hormonstatus der Heranwachsenden aufgezeichnet. Die Ergebnisse werden für die Auswertung verknüpft. Es soll auch untersucht werden, warum Mischformen von Typ-1 und Typ-2- vermehrt im Jugendalter auftreten. Kinder und Jugendliche von acht bis 18 gesucht Die TEENDIAB-Studie beobachtet Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und achtzehn Jahren, die ein erhöhtes familiäres Risiko für die Entwicklung von Typ 1 Diabetes haben. Das sind Kinder, bei denen bereits ein Elternteil oder Geschwisterkind an Typ 1 Diabetes erkrankt ist. Ihr Risiko, im Laufe ihres Lebens ebenfalls Typ 1 Diabetes zu bekommen, liegt bei etwa fünf Prozent. Eine Teilnahme an TEENDIAB bringt gewisse Vorteile für die jugendlichen Probanden- Die engmaschigen Untersuchungen entdecken frühzeitig Inselautoantikörper. Der zeitnahe Beginn einer Therapie hilft, Komplikationen zu vermeiden.
- Umgekehrt kann das Wissen, dass sich bisher keine Inselautoantikörper gebildet haben, Angst nehmen.
- Bei Kindern, die während einer Beobachtungsstudie an Typ 1 Diabetes erkrankten, nahm die Erkrankung einen günstigeren Verlauf (Barker JM et al. Diabetes Care 27:1399-1404, 2004).
- Kinder von acht bis zwölf (vollendete Lebensjahre),
- in deren Familie mindestens einen Verwandter ersten Grades Typ-1-Diabetes hat (Mutter, Vater oder Geschwisterkind)
- die aber bisher selbst keine Inselautoantikörper gebildet haben,
- die in Deutschland wohnen, und
- deren Eltern ihr Einverständnis gegeben haben.
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