Stevia: Vom Geheimtipp zum Ladenhüter

Stevia zum Süßen
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Stevia galt vor allem bei Menschen mit Diabetes lange Zeit als Geheimtipp, hat sich aber am Markt nicht durchsetzen können. Woran liegt das? Schlechter Geschmack, zu teuer? Die Uni Hohenheim will dies in einer Internetumfrage herausfinden. Sie können mitmachen.

Bis 2011 als „Badezusatz“ verkauft

Fast hatte es schon den Hauch des Illegalen: Wer vor dem Jahr 2011 Stevia zum Süßen verwenden wollte, musste Produkte aus diesem Kraut im Internet erwerben. Paradox: Als Lebensmittel durfte das Süßungsmittel nicht verkauft werden, denn es galt in der Europäischen Union als „Novel Food“. So kursierte Stevia in Internet-Shops oftmals unter der Bezeichnung „Badezusatz“. Gekauft wurde es trotzdem, häufig von Menschen mit Diabetes, die es zum Süßen verwendeten.

Erst 2011 in Europa als Lebensmittel zugelassen

2011 kam die Zulassung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. Seither können Stevia-Produkte nicht nur in Form von Pulver oder Sirup im Handel gekauft werden. Auch viele Fertiglebensmittel sind inzwischen damit gesüßt, wie Marmelade, Joghurt, Ketchup und Softgetränke. Durchgesetzt haben sie sich bei Verbrauchern nicht. Die Stevia-Welle scheint vorbei zu sein.

Warum setzt sich Stevia nicht durch?

Doch woran liegt das? Eigentlich hat Stevia rebaudiana, wie das Süßkraut aus den Bergen Perus heißt, viele Vorteile. In den Blättern dieser Pflanze werden Steviolglykoside gebildet, aus denen sich hochgereinigt ein Süßungsmittel gewinnen lässt. Kein Kalorien und keine Auswirkungen auf den Blutzucker – die Vorteile der natürlichen Süße liegen auf der Hand. Sie ist etwa 15 bis 30-mal süßer als Zucker und lässt sich nicht einfach dosieren. Ein bisschen zu viel – und der süße Geschmack kann in die Bitterkeit von Lakritz umschlagen. Wer schon einmal mit Stevia beim Backen „experimentiert“ hat, wird diese Erfahrung gemacht haben.

Online-Umfrage zur Bewertung von Stevia

Warum ist Stevia bei den Verbrauchern durchgefallen? Liegt es am höheren Preis, am Geschmack, an unzureichenden Informationen, oder an anderen Gründen? Dies wollen Studierende der Universität Hohenheim in einer Online-Umfrage erforschen. Sie können noch bis zum 28. Februar 2017 an dieser Umfrage teilnehmen.

Hier der Link zur Umfrage

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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller