Sauerstoff hilft beim diabetischen Fußsyndrom

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Patienten mit einem diabetischen Fußsyndrom haben eine schlechte Wundheilung. Hier kann die Hyperbare Sauerstofftherapie helfen. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) hat dieser Therapie jetzt einen entsprechenden Nutzen bescheinigt – wichtig für die Kostenübernahme durch die Krankenkassen.

Jeder vierte Diabetiker hat ein diabetisches Fußsyndrom

Hohe Blutzuckerwerte können Nerven und Gefäße schädigen und so verschiedene Folgeerkrankungen des Diabetes verursachen. An den Füßen zeigen sich diese Schädigungen häufig zuerst. Beine und Füße werden nicht mehr ausreichend durchblutet und das Schmerzempfinden geht verloren. Aus kleinen Verletzungen, die nicht gleich bemerkt werden, können sich schnell große Wunden entwickeln. Weil die Wundheilung gestört ist, heilen diese schlecht bis gar nicht. Kommt eine Infektion hinzu, kann es schlimmstenfalls sein, dass der Fuß amputiert werden muss. Jeder vierte Diabetiker in Deutschland hat ein solches diabetisches Fußsyndrom, das jährlich zu mehr als 11000 Amputationen führt.*

Hyperbare Sauerstofftherapie verbessert die Wundheilung

Obwohl die Anzahl der Patienten mit einem diabetischen Fußsyndrom seit Jahren steigt, bleibt die Zahl der Amputationen in etwa gleich. Der Grund liegt in der verbesserten interdisziplinären Versorgung der Patienten im Rahmen von “Fußnetzwerken” und in verbesserten Therapiemöglichkeiten. Ein vorrangiges Ziel ist die Wundheilung. Hier zeigt eine Zusatztherapie Wirkung, die eingesetzt werden kann, wenn die herkömmliche Wundversorgung nicht ausreicht: die Hyperbare Sauerstofftherapie. Dabei sitzen die Patienten in einer speziellen Kammer und atmen dort unter erhöhtem Luftdruck meist reinen Sauerstoff ein. Dies soll das Blut mit Sauerstoff anreichern und eine bessere Durchblutung auch des Wundgebiets fördern.

IQWIG sieht Nutzen der Hyperbaren Sauerstofftherapie

Für die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse ist es wichtig, dass Studien einen Nutzen der Therapie beweisen. Zuständig für die Nutzenbewertung ist in Deutschland das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG). Die Behörde hat am 29. Dezember 2015 ihre vorläufigen Ergebnisse zur Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) beim diabetischen Fußsyndrom veröffentlicht. Danach gibt es einen Beleg, dass Wunden mit dieser Therapie besser schließen. Bei Patienten, die im Rahmen von Studien mit einer HBOI behandelt worden waren, war die Chance auf einen Wundverschluss fast 3-mal höher als in der Kontrollgruppe mit konventioneller Therapie. Anhaltspunkte für relevante Nebenwirkungen ergaben sich nicht.

Abschlussbericht Mitte 2016 erwartet

Nach der Veröffentlichung des Vorberichts können nun bis zum 28. Januar 2016 Stellungnahmen abgegeben werden. Der Abschlussbericht wird nach Erörterung dieser Stellungnahmen für das 2. Quartal 2016 erwartet. Das IQWIG erarbeitet die Berichte im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (GB-A). Er entscheidet letztlich, ob eine Therapie bzw. ein Medikament in das Leistungsverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen wird. Bisher übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Hyperbare Sauerstofftherapie nur in begründeten Einzelfällen.

Weitere Informationen zur Behandlung des diabetischen Fußsyndroms finden Sie hier www.ag-fuss-ddg.de

Quelle: Holger Lawall: Diabetes und periphere Durchblutungsstörungen – das Diabetische Fußsyndrom (DFS). In: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2016, S. 76 ff

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