Nicht vergessen: Blutfettwerte messen lassen
“Cholesterin messen lassen und rechtzeitig an morgen denken”
Unter diesem Motto erinnert die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF e.V. (“Lipid-Liga”) am 15. Juni 2018 an die regelmäßige Messung der Blutfettwerte. Denn: Sind diese dauerhaft zu hoch, kann Atherosklerose (Arterienverkalkung) die Folge sein.Das Risiko für einen Herzinfarkt, eine andere Herzerkrankung oder einen Schlaganfall steigt. Vor allem bei Menschen mit Typ-2-Diabetes sind die Cholesterinwerte häufig erhöht, daher sollten sie besonders auf den regelmäßigen Checkup der Werte achten. Hohe Blutfettwerte können aber auch erblich sein – häufig ahnen die Betroffenen dann nichts von der Gefährdung ihrer Herzgesundheit.Welche Blutfettwerte sind wichtig?
Ab dem 35. Lebensjahr erstattet die Krankenversicherung alle zwei Jahre die Kosten einer Untersuchung beim Hausarzt. Allerdings wird bei diesem „Checkup 35“ lediglich Gesamtcholesterin gemessen, was nur geringe Aussagekraft hat. Wichtiger sind das LDL-Cholesterin, die Lipoprotein(a)-Werte und die Triglyceride. Sind sie dauerhaft zu hoch, können sich die Blutgefäße verengen oder gar verschließen – bis hin zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall.Erbliche Belastung rechtzeitig erkennen
Fettstoffwechselstörungen können auch erblich bedingt sein. Wenn also in der Familie – bei Eltern, Großeltern, Geschwistern – Fettstoffwechselstörungen bekannt sind oder es Fälle von Herzinfarkt oder Schlaganfall (bei Männern vor dem 55. und bei Frauen vor dem 65. Lebensjahr) gibt, sollte jeder in der Familie seine Blutfettwerte kennen. Bei den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt ist eine Bestimmung bisher nicht vorgesehen. Die DGFF (Lipid-Liga) u. a. ärztliche Fachgesellschaften fordern, dies zu ändern. Die DGFF (Lipid-Liga) macht sich dafür stark, dass bei wenigstens LDL-Cholesterin und Triglyzeride gemessen werden. Neuen Untersuchungen zufolge werden nur rund 15 Prozent der Patienten erkannt, die aufgrund einer schweren, erblich bedingten, also familiären Hypercholesterinämie ein besonders hohes Risiko tragen. Und das meist erst, wenn sie bereits einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten haben.Weitere Risikofaktoren für die Herz-Kreislaufgesundheit
Fettstoffwechselstörungen werden vielfach unterschätzt. Für die koronare Herzerkrankung stehen dauerhaft hohe LDL-Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie) als Risikofaktor sogar an erster Stelle. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht sich zusätzlich z. B. durch Rauchen, bei Diabetes (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck, bauchbetontem Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress. Untersuchungen belegen, dass sogar immer mehr Kinder in Deutschland von solchen Risikofaktoren betroffen sind.Wie hoch dürfen Blutfettwerte sein?
Bei Erwachsenen, die keine weiteren Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauferkrankung haben, empfehlen die Europäischen Leitlinien:- LDL-Cholesterin: weniger als 115 mg/dl bzw. 3 mmol/l
- HDL-Cholesterin: Frauen mehr als 45 mg/dl bzw. 1,2 mmol/l Männer mehr als 40 mg/dl bzw. 1 mmol/l
- Triglyzeride: weniger als 150 mg/dl bzw. 1,7 mmol/l
- Lipoprotein(a): weniger als 30 mg/dl bzw. weniger als 70 nmol/l
Weitere Informationen, auch zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen, finden Sie in der Rubrik “Wissen” hier auf diabetes-news.
Quelle: Presseinformation der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF e.V. (“Lipid-Liga”) vom 3.Mai 2018.
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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller