Mit dem Übergewicht steigt das Krebsrisiko
Ein Viertel der Bevölkerung ist viel zu dick
Zwei Drittel (67 %) und etwa die Hälfte der Frauen (53 %) in Deutschland sind übergewichtig, sagen die Zahlen des Robert-Koch-Institutes. Ein Viertel der Bevölkerung trägt so viele Kilos mit sich herum, dass Ärzte von “starkem Übergewicht” (Adipositas) sprechen. Übergewicht und Adipositas werden mit zahlreichen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Typ-2-Diabetes ist eine davon, Krebs eine andere. Diesen Zusammenhang können Ärzte inzwischen beweisen.Je mehr Übergewicht, desto höher das Krebsrisiko
Die International Agency for Research on Cancer (IARC) in Lyon hat den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Krebs nun mit harten Fakten belegt. Mehr als 1000 epidemiologische* Studien wurden dafür international gesichtet. Die Auswertung wurde im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Sie zeigt: Übergewichtige haben ein erhöhtes Risiko für zahlreiche Krebserkrankungen. Je mehr Fett, desto höher das Risiko. Umgekehrt gehen die Wissenschaftler davon aus, dass Menschen mit weniger Körperfett einen gewissen Schutz vor diesen Krebserkrankungen genießen.Wer abnimmt, kann das Krebsrisiko senken
Ein erhöhtes Risiko haben Übergewichtige demnach unter anderem für Krebserkrankungen an der Speiseröhre, dem Magen, dem Darm, der Leber und Gallenblase, der Bauchspeicheldrüse, der Brust, und der Gebärmutter. In einigen Studien zeigt sich auch: Wer Gewicht abnimmt und Körperfett reduziert, kann sein Krebsrisiko senken. Dies zeigte sich vor allem bei Kebserkrankungen an Brust und Unterleib.Was heißt eigentlich Übergewicht?
Häufig wird zur Beantwortung dieser Frage der Body-Mass-Index (BMI) herangezogen. Er errechnet sich aus dem Verhältnis von Gewicht und Größe, mit einer festen Formel. (Hier können Sie Ihren Body-Mass-Index online berechnen). Normalgewichtig sind demnach Menschen mit einem BMI zwischen 20 und 25. Über 25 bis zu 30 spricht man von Übergewicht, darüber von starkem Übergewicht (Adipositas). Aussagekräftiger als der BMI ist allerdings der Taillenumfang. Die kritischen Grenzen beginnen bei Frauen ab einem Bauchumfang von 81 cm, bei Männern ab 94 cm. Ab 88 cm (Frauen) bzw. 102 cm (Männer) ist das Risiko für Typ-2-Diabetes deutlich erhöht.*Die Epidemiologie untersucht die Verbreitung, Ursachen und Folgen von Krankheiten in Bevölkerungsgruppen.
** Lauby-Secretan B. et al.: Body Fatness and Cancer — Viewpoint of the IARC Working Group. N Engl J Med 2016; 375: 794–798.
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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller