Liebe hält gesund
ISG Initiative “Mut zur Selbsthilfe”Deutschland ist das Land der Selbsthilfegruppen. In über 80.000 Gruppen tauschen sich Betroffene über Ihre Erkrankungen wie Depressionen, Neurodermitis oder Prostatakrebs aus. Doch obwohl in Deutschland rund 4,5 Millionen Männer von anhaltenden Erektionsstörungen betroffen sind, existiert nur eine einzige Selbsthilfegruppe zu diesem Thema. Hinter diesen nüchternen Zahlen steckt viel Leid und Einsamkeit. Das Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit (ISG) hat sich deshalb vorgenommen, Selbsthilfegruppen zum Thema Erektionsstörungen zu initiieren und zu unterstützen. Der Patientenvertreter des ISG, Günther Steinmetz, hat vor 8 Jahren die bis heute einzige deutsche Selbsthilfegruppe zu diesem Thema gegründet. “Für die meisten Männer sind Potenzstörungen eine echte Katastrophe” weiß Günther Steinmetz zu berichten. Die Vorstellung, kein “richtiger” Mann mehr zu sein, erschüttert das Selbstwertgefühl zutiefst und wirkt sich negativ auf Partnerschaft, soziale Kontakte und Arbeitsfähigkeit aus. Für viele Betroffene ist selbst das Gespräch mit der Partnerin und dem Arzt eine zu hohe Hürde. Dass Männer auch nicht darin geübt sind, sich mit ihren Freunden über Intimes auszutauschen, erschwert die Bewältigung des Problems. Die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe kann da ein wichtiger Schritt aus der Isolation und der Verzweiflung sein: “Man sitzt halt nicht mehr allein zu Hause und hadert mit seinem Schicksal, sondern jeder bekommt durch die Gruppe viele Anregungen für eine trotz Potenzstörung befriedigende Sexualität. Umgekehrt kann jeder erleben, dass auch seine Erfahrungen und Beiträge in solch einer Gruppe wichtig sind”, erklärt Günther Steinmetz. Die Solidarität untereinander und das Erlebnis, dass da keine “Schlappschwänze” sondern gestandene Männer zusammenkommen, hilft das eigene Problem in einem anderen Licht zu sehen. |
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