Kein Verkauf zuckerhaltiger Getränke an Schulen!

Berlin – Der Konsum von Limonade und Co. macht auf Dauer dick. Deswegen sollte gesundes Trinkverhalten von Kindern und Jugendlichen dort gefördert werden, wo sie viel Zeit verbringen: an der Schule. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat heute der Berliner Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Sandra Scheeres, eine Petition zugestellt mit rund 700 Unterschriften für ein Verkaufsverbot zuckerhaltiger Getränke an Schulen. In einem symbolischen Akt kippte der Vorstandsvorsitzende Prof. Danne zusammen mit den beiden GRÜNEN-Politikern Renate Künast und Heiko Thomas Schubkarren mit genau der Menge an Zucker auf den Schulhof der Heinrich-Seidel-Grundschule in Berlin-Wedding, die Kinder und Jugendliche jährlich über Limonaden zu sich nehmen. Der Verkauf zuckerhaltiger Getränke an Schulen fördere die Entstehung ungesunder Trinkgewohnheiten, die Übergewicht und in der Folge auch Diabetes begünstigen können. Ein bundesweites Verkaufsverbot zuckerhaltiger Getränke an Schulen sei überfällig.

„Bereits 6-jährige Jungen nehmen in Deutschland nur über Limonaden schon 5 kg Zucker/Jahr zu sich; im Alter von 14-17 Jahren sind es dann bereits 30 kg/ Jahr“, argumentiert Prof. Dr. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. „Das sind überflüssige Kalorien, die nicht satt machen und immer extra zu Buche schlagen“, so der Pädiater und Vater von vier Kindern. „Wir sollten es Kindern in allen Schulen leicht machen, sich gesundes Trinken anzugewöhnen“, so Danne. Deshalb sollte das Trinken von Leitungswasser gefördert werden, z. B. über Trinkwasseranlagen. „Trinkwasser hat jedoch in Konkurrenz zum ‚Blubber-Zuckerwasser‘ keine Chance – deswegen setzt die Förderung des Trinkwasserkonsums an Schulen ein gleichzeitiges Verkaufsverbot zuckerhaltiger Getränke voraus.“

„Berlin sollte hier mit gutem Beispiel für eine bundesweite Regelung vorangehen“, fordert die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast. „Gerade hat das Robert-Koch-Institut wieder bestätigt, dass Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland unverändert ein Problem darstellt, insbesondere junge Männer haben sogar weiter an Gewicht zugelegt. Die schwarz-gelbe Bundesregierung verschließt vor diesem Problem die Augen.“ Im Jahr 2011 sind die Gesundheitsausgaben in Deutschland auf den Rekordwert von 350 Milliarden Euro Krankheitsausgaben gestiegen, nur 4,5-5 Milliarden werden für Prävention ausgegeben. „Wir finanzieren Krankheit und leisten uns einen kostenintensiven Reparaturbetrieb. Wir sollten mehr in Gesundheit und Prävention investieren“, so Künast.

„Zuckerreiche Getränke und Lebensmittel sind nicht kindgerecht, auch wenn uns die Werbung das Gegenteil suggeriert“, so Heiko Thomas, gesundheitspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Schule erziehe immer mit – nicht nur im Unterricht, sondern auch durch gelebte Praxis in den Pausen. „Eltern sollten sich keine Sorgen machen müssen, was ihre Kinder den Tag über in der Schule essen und trinken“, so Thomas. Ebenso wie die Umsetzung von Qualitätskriterien für die Mittagsmahlzeit und die Erarbeitung des Themas Gesunder Lebensstil im Unterricht sollte auch das Getränkeangebot an Schulen in das Konzept eines gesunde Lebensstils passen.

„An unserer Schule gibt es bereits seit vielen Jahren eine Trinkwasseranlage, die bei Schülern und Lehrern recht beliebt ist. Wir freuen uns, dass wir als Positivbeispiel ausgesucht wurden und unterstützen diese Aktion sehr gerne“, freut sich Cornelia Flader, Schulleiterin der Heinrich-Seidel-Grundschule in Berlin-Wedding. Die Schule wurde bereits 2009 für ihr Engagement auch im Gesundheitswesen mit dem Deutschen Präventionspreis im Bereich „Gebundene Ganztagsschule“ ausgezeichnet.

Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft unterstützt die Aktion.

Mehr Informationen und Pressefotos zum Download im Internet:

http://www.diabetesde.org/presse/pressematerial/

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