Insulin spritzen – neue Tipps und eine Umfrage

Insulin spritzen
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Für medizinische Fachkräfte, die Menschen mit Diabetes betreuen, gibt es Neuigkeiten zum Thema Insulininjektion. Nach der Auswertung einer großen Studie mit mehr als 13.200 Patienten wurden neue Empfehlungen erarbeitet. 

Häufige Fehler beim Spritzen von Insulin

Beim Spritzen von Insulin werden häufig Fehler gemacht. Dieses Fazit ziehen Forscher nach einer Befragung von mehr als 13.200 insulinpflichtigen Diabetikern aus 42 Ländern, zu der kürzlich drei Auswertungen in der Fachzeitschrift Mayo Clinic Proceedings veröffentlicht wurden. So nutzen viele Patienten längere und dickere Nadeln als empfohlen. Ein Drittel hat an den Injektionsstellen Knötchen und Beulen im Fettgewebe (medizinisch Lipohypertrophien genannt). Davon sind nicht nur Diabetiker betroffen, die Insulin mit dem Pen spritzen, sondern auch Insulinpumpenträger.

Neue Empehlungen gehen in Leitlinien ein

Auf der Basis dieser großen Untersuchung haben internationale Experten neue Empfehlungen zur Insulinanwendung ausgearbeitet, die die Grundlage für weitere nationale Leitfänden zur Insulininjektion bilden sollen. In Deutschland wird ein solcher Leitfaden vom Verband der Diabetes-Beratungs und Schulungsberufe (VDBD) herausgegeben.

Die Länge der Pennadel ist entscheidend

Viele Diabetiker verwenden zu lange Pen-Nadeln, weil sie der Ansicht sind, dass mehr Körpergewicht auch eine dickere Haut bedeutet. Dies ist nicht richtig. Unabhängig von Alter, Geschlecht und Körpergröße sollten stets kurze Pen-Nadeln (4 mm Länge) beim Spritzen von Insulin verwendet werden. Mit längeren  Nadeln (8 mm und mehr) trifft man beim Spritzen häufig den Muskel und nicht das Unterhautfettgewebe. Dies ist nicht nur schmerzhaft, das Insulin wirkt im Muskel auch schneller. Wenn Blutzuckerschwankungen scheinbar nicht zu erklären sind, dann steckt häufig eine zu lange Pen-Nadel dahinter.

Viele Diabetiker haben “Beulen”  im Fettgewebe

Ein weiteres großes Problem, das zu Blutzuckerschwankungen führen kann, sind Verdickungen im Fettgewebe (Lipohypertrophien). Sie entstehen, wenn Injektionsstellen zu selten gewechselt werden. Spritzt man in diese Verdickungen, kann das Insulin nicht richtig wirken. Mit der Mehrfachverwendung von Pen-Nadeln steigt zudem das Risiko von Verdickungen, weil die Nadeln stumpf werden und die Haut verletzen. Außerdem kann die Kanüle verstopfen, wenn das Insulin darin auskristallisiert. Daher sollte die Pen-Nadel nach jeder Injektion gewechselt werden. Aus den Untersuchungsergebnissen haben Experten “Goldene Regeln” für die Insulinanwendung formuliert. Sie sind in englischer Sprache im Netz unter mayoclinicproceedings.org oder www.fitter4diabetes.com zu finden. Die deutschen Leitlinien zur Insulininjektion des VDBD können unter www.vdbd.de/leitfaden heruntergeladen werden.

Quelle: Pressemitteilung von Becton Dickinson (BD) vom 17. Februar 2017.
 

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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller