Frühstückskalorien werden besser verwertet

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Es kommt nicht nur darauf an, was und wie viel man isst, sondern auch wann. Die Verwertung von Frühstückskalorien ist doppelt so hoch wie die Verwertung von Mahlzeiten am Abend. Die Ursache liegt in der nahrungsinduzierten Thermogenese, so Lübecker Wissenschaftler.

Wie wichtig ist das tägliche Frühstück?

(8.3.2020) Frühstücken wie ein Kaiser, Abendessen wie ein Bettler – an diesem Spruch ist anscheinend doch etwas dran. Wissenschaftler der Universität Lübeck haben herausgefunden, dass die Kalorienverwertung morgens doppelt so hoch ist wie am Abend. Wissenschaftlich formuliert klingt das so: In der Studie* wurde untersucht, ob die nahrungsinduzierte Thermogenese (NIT) bei identischen Mahlzeiten tageszeitlich variiert und ob diese Regulation auch nach kalorienarmen Mahlzeiten im Vergleich zu hochkalorischen erhalten bleibt.

Morgens kalorienreich, abends Sparkost

Dazu haben die Lübecker in einer Laborstudie 16 normalgewichtige Männer zufällig in zwei Gruppen eingeteilt und deren Essverhalten an drei Tagen gezielt vorgegeben. Beide Gruppen nahmen die gleiche Menge Kalorien zu sich, allerdings über den Tag unterschiedlich verteilt. Die eine Hälfte bekam morgens ein üppiges, kalorienreiches Frühstück und abends nur Sparkost, in der anderen Gruppe war es umgekehrt. Die Verwertung der Mahlzeiten (nahrungsinduzierte Thermogenese) wurde mittels indirekter Kalorimetrie untersucht. Dies ist eine Methode zur Messung des Energieumsatzes, konkret wird hier die Menge an verbrauchtem Sauerstoff registriert. Kontrolliert wurde bei den Teilnehmern außerdem der Blutzucker. Zudem wurden sie nach ihrem Hungergefühl und ihrer Lust auf Süßigkeiten befragt.

Verwertung von Frühstückskalorien ist um das 2,5-fache erhöht

Die Studie zeigte, dass die nahrungsinduzierte Thermogenese, also die Verwertung der Kalorien, nach dem Frühstück um das 2,5-fache höher war. Dies wurde in beiden Gruppen beobachtet, und zwar unabhängig davon, ob die Teilnehmer viele Frühstückskalorien zu sich genommen hatten oder wenige. Ernährungswissenschaftlerin und Studienleiterin Juliane Richter, M.Sc., erklärt: „Der Anstieg des Blutzucker- und Insulinspiegels war nach dem Frühstück im Vergleich zum Abendessen deutlich vermindert. Das niederkalorische Frühstück führte zu verstärkten Hungergefühlen, insbesondere auf Süßigkeiten, während des ganzen Tages.“

Guter Plan, um Blutzuckerspitzen zu vermeiden

Die Lübecker Wissenschaftler folgern daraus, dass die Kalorienverbrennung nach einer Mahlzeit ist grundsätzlich am Morgen deutlich höher als am Abend. Zudem kann ein Frühstück mit wenig Kalorien dazu führen, dass man tagsüber mehr Appetit hat und zwischendurch Snacks zu sich nimmt. Die Lübecker Wissenschaftler wollen nur weitere Untersuchungen zu diesem Thema durchführen. „Übergewichtige lassen häufig das Frühstück weg, weil sie abnehmen möchten, und essen abends eine große Hauptmahlzeit, wenn der Hunger übermächtig wird. Wir möchten nun nachweisen, dass es schon zu einer Gewichtsabnahme kommt, wenn man dieselbe Kalorienmenge hauptsächlich in der ersten Tageshälfte zu sich nimmt”, erklärt Studienleiterin Prof. Kerstin Oltmanns.

*Richter J, Herzog N, Janka S, Baumann T, Kistenmacher A, Oltmanns KM: Twice as high diet-induced thermogenesis after breakfast vs dinner on high-calorie as well as low-calorie meals. J Clin Endocrinol Metab, 2020 Mar 1;105(3) [Epub ahead of print] academic.oup.com/jcem/article/105/3/dgz311/5740411

Quelle: Medieninformation der Universität zu Lübeck vom 28. Februar 2020
 

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Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller