Fasten bei Diabetes: Gut für Leber und Herz

Fasten Diabetes
© Picture-Factory – fotolia.com
Ein Fastentag von Zeit zu Zeit kann – auch außerhalb der Fastenzeit – dazu beitragen, die Leber und das Herz zu entlasten. Bei Menschen mit Diabetes kann die Insulinempfindlichkeit wieder verbessert werden. Die Empfehlungen reichen vom Hafertag bis zum Leberfasten-Programm. Wir stellen Ihnen Methoden vor, die auch zum Fasten bei Diabetes gut geeignet sind.

(6.3.2022) Fasten für die Gesundheit heißt, bewusst auf Essen zu verzichten bzw. sich konsequent auf bestimmte Nahrungsmittel zu beschränken. Viele Menschen planen dies in der Fastenzeit ein. Die Methoden, die wir Ihnen hier vorstellen, sind rund ums Jahr empfehlenswert: für eine gewisse Zeit, einmal in der Woche oder einmal im Monat. Die positiven Effekte dieses “Intervall-Fastens” auf Herz und Gefäße sind in Studien bewiesen. Auch die Leber wird durch Fastentage entlastet, was besonders Diabetikern zu Gute kommt, die durch Insulin an Gewicht zugenommen haben.

Insulin allein macht nicht dick

Weil Diabetiker häufig nach einer Umstellung auf Insulin an Gewicht zulegen, hält sich hartnäckig das Gerücht: “Insulin macht dick.” Das stimmt so nicht. Die Ursache liegt vielmehr in der Wirkung des Insulins auf den gesamten Stoffwechsel. Durch das Insulin verbessert sich meist die Stoffwechsellage, der HbA1c-Wert sinkt. Dies hat zur Folge, dass weniger Wasser über die Niere ausgeschieden wird und Kohlenhydrate besser verwertet werden als vorher. Zudem lösen niedrige Werte bzw. Unterzuckerungen, wie sie bei einer Insulintherapie von Zeit zu Zeit vorkommen, ein verstärktes Hungergefühl aus. Bei der Umstellung auf Insulin muss man also aufpassen, dass man nicht wie vorher “sorglos” weiter isst. Dann kann es schnell zur Gewichtszunahme kommen. Häufig beginnt damit ein Teufelskreis: Durch die Gewichtszunahme verschlechtert sich die Insulinempfindlichkeit, was dazu führt, dass mehr Insulin gegeben wird – und dies wiederum eine Gewichtszunahme nach sich zieht.

Hafertage gegen Insulinresistenz

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, empfehlen viele Ärzte Menschen mit Typ-2-Diabetes, einzelne Fastentage mit einer Haferkur einzulegen. Dabei werden in der Regel einmal pro Woche nur Mahlzeiten mit Hafer als Grundbestandteil gegessen. Der Hafer kann mit Wasser oder Brühe zu einem Brei gekocht und gewürzt werden. Zucker ist Tabu. Das klingt zwar nach harter Kost, zeigt aber in der Praxis Erfolge. Die Haferkur wirkt sich nicht nur positiv auf das Gewicht aus, sondern kann auch den Insulinbedarf senken und die Fettstoffwechselwerte verbessern.

Leberfasten nach Programm

Die nicht-alkoholische Fettleber steht im Mittelpunkt des Leberfastens, das nicht nur für Diabetiker, sondern generell für Menschen mit Übergewicht sinnvoll sein kann. Nach Schätzungen sind etwa 30 bis 40 % der Menschen in Deutschland von einer nicht-alkoholischen Fettleber betroffen, die als Auslöser für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen gilt. Durch das Fasten soll Gewicht reduziert und gezielt Leberfett abgebaut werden, was sich positiv auf die Insulinempfindlichkeit und die Fettstoffwechselwerte auswirkt. Auch die Insulinempfindlichkeit kann verbessert werden. Für das Leberfasten gibt es spezielle Programme – am bekanntesten ist wohl das “Leberfasten nach Dr. Worm”. (www.leberfasten.de), das sich zu Hause durchführen lässt. Gemüsemahlzeiten werden hier mit sättigenden Shakes (Pulver-Diät) kombiniert.

Fasten nur nach Absprache mit dem Arzt

Wer Fasten möchte, sollte nicht einfach loslegen, sondern seine Pläne erst mit dem Arzt abstimmen. Dies gilt besonders für Menschen mit Diabetes, denn das Fasten kann Auswirkungen auf die Diabetestherapie haben.

Quelle: eigene Recherche

Kategorisiert in: , , , ,

Dieser Artikel wurde verfasst von admin