Empfehlenswerte Apps tragen das DiaDigital Siegel
Bei Diabetes können Apps eine wertvolle Unterstützung sein
Menschen mit Diabetes sind 99,8 Prozent der Zeit mit ihrer Krankheits- und Therapiebewältigung auf sich allein gestellt, schreibt die Patientenorgansiation diabetesDE.org in einer Medieninformation vom 17. Juli 2019. Da können Apps eine sinnvolle Unterstützung im Therapiealltag sein – wenn sie auch wirklich halten, was sie versprechen. Seit 2017 werden im Diabetesbereich empfehlenswerte Apps mit einem eigens dafür entwickelten Gütesiegel ausgezeichnet: DiaDigital (www.diadigital.de) bringt Licht in den Dschungel der Diabetes-Apps. Damit ist der Diabetesbereich Vorreiter, wenn es darum geht, empfehlenswerte Apps zu finden, die demnächst auf Rezept verschrieben werden könnten. Ein entsprechendes „Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation“ (Digitale Versorgung Gesetz (DVG))” hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kürzlich auf den Weg gebracht.Empfehlenswerte App erhalten das Gütesiegel DiaDigital
Das Gütesiegel „DiaDigital“ wurde gemeinsam von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD), und der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) unter der Federführung der Arbeitsgemeinschaft Diabetes & Technologie (AGDT) auf den Weg gebracht. Entwickelt wurde es durch das Bochumer Zentrum für Telematik und Telemedizin (ZTG). Mittlerweile haben acht Diabetes-Apps das Gütesiegel erlangt:- Die App Broteinheiten / BE Rechner PRO
- Die App lumind zur Unterstützung für Menschen, die den Blutzucker messen
- Die App meinDiabetes, ein digitales Diabetes-Tagebuch
- Die App MyTherapy zur Unterstützung der Therapie
- Die App NutriCheck, ein umfassende Nährwerttabelle, auch zur Ernährungsberatung gedacht
- Die App OmniTest Diabetes Tagebuch, ein digitales Diabetes-Tagebuch (in zwei Versionen)
- Die App Si Diary, ein Digitales Diabetes-Tagebuch
Betroffene und Behandler vergeben das Gütesiegel gemeinsam
Das Angebot von diabetesbezogenen Apps geht, weltweit betrachtet, mittlerweile in die Zehntausende, darunter Diabetes-Tagebücher zur Verwaltung sämtlicher Therapiedaten oder Programme, mit denen Anwender Kalorien, Brot- und Kohlenhydrateinheiten von Lebensmitteln zur Ernährungssteuerung abrufen können. Die Qualität der Angebote ist jedoch sehr verschieden und bislang gab es keinen offiziellen „TÜV“ für solche Apps. „Das Besondere an DiaDigital ist, dass die Diabetes-Apps von Betroffenen und Behandlern gemeinsam beurteilt werden. Hier wird nicht über den Patienten, sondern mit ihm gesprochen“, erklärt Diana Droßel, stellvertretende Vorsitzende von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. „Der hohe Kriterienkatalog, den wir für jede Testung zugrunde legen, hat sich auf alle Fälle bewährt. Die Hersteller sind dankbar, wenn wir ihnen zurückspiegeln, dass ihre App noch Schwächen oder Fehler aufweist“, ergänzt Dr. med. Matthias Kaltheuner, zusammen mit Diana Droßel Projektleiter von DiaDigital.So werden empfehlenswerte Apps geprüft
Die Vergabe des Gütesiegels DiaDigital für empfehlenswerte Apps erfolgt nach einer begleiteten Selbstauskuft des App-Herstellers in folgenden Schritten:- Der App-Hersteller bewirbt sich um das Siegel und füllt eine Selbstauskunft zu der App aus, jeweils eine für iOS und Android.
- Das Zentrum für Telematik und Telemedizin (ZTG) in Bochum nimmt eine technische Überprüfung vor, prüft den Datenschutz und erstellt einen Bericht.
- Die Bewertung wird auf dieser Plattform eingestellt, die registrierten App-Tester, pro Testung mindestens fünf Behandler und fünf Betroffene, werden informiert und können ihre individuelle Bewertung vornehmen.
- In einer gemeinsamen großen Abschlussrunde wird das finale Prüfergebnis mit allen Beteiligten intensiv beraten und konsentiert.
- Die Ergebnisse der Tester werden in einem Fazit zusammengefasst
Quelle: Medieninformation der Organisation diabetesDE.org vom 17. Juli 2019
Kategorisiert in: 2019, Diabetes und Technologie, Diabetes-Therapie, Nachrichten
Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller