Diabetische Polyneuropathie – Nervenschädigungen
Schmerzen und Missempfindungen bei diabetischer Neuropathie müssen früher erkannt und behandelt werden. “Als ob mir jemand mit einem brennenden Streichholz über die Haut fährt” – “Wie wenn Nadeln in die Haut stechen” – “Als würden tausende Ameisen übers Bein laufen!” So beschreiben Patienten mit schmerzhafter diabetischer Polyneuropathie (DPNP) ihr Leiden – meist jedoch nur, wenn der Arzt sie danach fragt. Oft jedoch schweigen die Betroffenen, oder ihr Arzt erkennt die Dringlichkeit des Problems nicht. So wird selbst eine mittelschwere DPNP nur von rund einem Drittel der Ärzte erkannt, weiß Schmerzspezialist Dr. Uwe Kern aus Wiesbaden: “Patienten mit schmerzhafter diabetischer Polyneuropathie klagen über brennende, kribbelnde und stechende Schmerzen an Füßen bzw. Händen und manchmal über Taubheitsgefühle oder Pelzigkeit”, bestätigt der niedergelassene Schmerztherapeut. “Viele leiden schmerzbedingt auch unter einem gestörten Nachtschlaf und psychischen Verstimmungen.” Die Kombination gegensätzlicher Phänomene wie Taubheit und Überempfindlichkeit ist typisch für Nervenschädigungen. Zudem steigen die Schwellen für die Vibrations- und Temperaturwahrnehmung an. Auch Reflexe wie der Achilles- und Patellarsehnenreflex sind abgeschwächt. Mit über 90 Prozent ist die längenabhängige distal-symmetrisch sensomotorische Polyneuropathie die häufigste Form der diabetischen Neuropathien. Das bedeutet, Sensibiltätsstörungen oder auch Schmerzen beginnen meist an beiden Füßen (oder auch Händen) und nehmen mit der Zeit in Richtung Körpermitte zu. Der Patient sollte nicht leiden, sondern sich mitteilen! Nervenschmerzen unterschiedlicher Ausprägung und Dauer sind eine häufige Folge einer ungenügenden Stoffwechseleinstellung bei Patienten mit Diabetes mellitus. Das Leiden ist häufig, wird aber oft nicht erkannt. Auch weil nicht jede PNP – primär – schmerzhaft ist.- Bei jedem zweiten bis vierten Diabetiker kommt es irgendwann zu einer diabetischen Polyneuropathie (DPNP).
- Zwischen 16 und 26 Prozent der Diabetespatienten mit DPNP leiden an Schmerzen.
- 13 Prozent dieser Patienten haben ihrem Arzt nie Schmerzen mitgeteilt.
- 39 Prozent wurden nie wegen ihrer Schmerzen behandelt.
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