Diabetes-Neuheiten frisch aus Berlin
Besser weniger Kohlenhydrate essen
Fettreduziert zu essen (“Low Fat”) schien Ernährungsexperten lange Zeit der beste Weg zu sein, um Übergewicht abzubauen. Inzwischen schlägt die Waage zu Gunsten einer Ernährung mit weniger Kohlenhydraten (“Low Carb”) aus. Der Verzicht auf Kohlenhydrate soll das Abnehmen erleichtern und sich günstiger auf den Blutzucker sowie den Blutdruck auswirken. Dr. med. Stefan Kabisch vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) präsentierte Studienergebnisse dazu. Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Thema.Bald Insulin plus Tablette bei Typ-1-Diabetes?
Sanofi hat die Marktzulassung für das Präparat Sotagliflozin bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) beantragt. Bei einer erfolgreichen Zulassung würde erwachsenen Typ-1-Diabetikern erstmals die Möglichkeit offen stehen, zusätzlich zum Spritzen von Insulin eine Tablette einzunehmen. Sie soll die Blutzuckereinstellung verbessern. Weitere Informationen dazu lesen Sie hier.Immer mehr ältere Diabetiker
In Deutschland ist die Hälfte aller Menschen mit Typ-2-Diabetes über 65 Jahre alt. In der Altersgruppe der über 85-jährigen hat sogar jeder Fünfte Diabetes. Und mehr als 100.000 Menschen mit Typ-1-Diabetes sind mittlerweile älter als 70 Jahre. Diese Zahlen nennt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) in einer Presseinformation zum Deutschen Diabetes Kongress im Mai 2018. Hatten Typ-1-Diabetiker vor Jahrzehnten noch eine deutlich niedrigere Lebenserwartung als Stoffwechselgesunde, können sie heute ein hohes Alter erreichen. Zu verdanken sei dies vor allem den technologischen Fortschritten in der Insulintherapie, schreibt die DDG.Was dies für die Diabetestherapie bedeutet, haben wir hier zusammengefasst.
Digitalisierung beherrscht die Tagesordnung
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) will die Digitalisierung in der Diabetologie stark vorantreiben und hat dafür das Strategiepapier “Diabetologie 2025” herausgegeben. Das Thema war entsprechend stark beim Kongress präsent. Im Alltag mit Diabetes angekommen sind inzwischen Smartphone-Apps, die das Diabetes-Management erleichtern sollen. Um hier Qualitätsstandards zu schaffen, haben DDG-Experten das Siegel “DiaDigital” entwickelt, über das wir bereits berichtet haben.Neues Insulinpumpen-Schulungsprogramm INPUT
Voraussichtlich im Juni 2018 startet in deutschen Diabetespraxen ein neues Schulungsprogramm für Insulinpumpenträger mit Namen INPUT. Es ist für Diabetiker ab 16 Jahre gedacht, die bereits Erfahrungen mit der Insulinpumpentherapie haben und diese auffrischen wollen. Das Programm setzt auf die Eigenmotivation der Teilnehmer, die selbst projektbezogene Lösungen für ihre Probleme erarbeiten sollen. Über dieses Programm werden wir noch berichten.Neues zu Insulinpumpen und CGM-Systemen
Neu auf dem Markt ist die Insulinpumpe DANA Diabecare RS als Nachfolger der DANA R. Als einzige Insulinpumpe kann sie über eine Smartphone-App gesteuert werden. Ypsomed stellte für die Insulinpumpe mylife YpsoPump eine neue App vor, die unter anderem einen Bolusmanager bietet. Diese kleine und leichte Insulinpumpe arbeitet sprachunabhängig – ohne Text, dafür mit Icons. Sie ist jetzt ohne Altersbeschränkung zugelassen. Ypsomed wird den Vertrieb der Insulin-Patch-Pumpe mylife OmniPod zum 1. Juli 2018 an den Hersteller Insulet übergeben, teilte das Unternehmen mit. Neuigkeiten gab es außerdem zum implantierbaren Glukosesensor Eversense von Roche Diabetes Care (hier ein Bericht zur Markteinführung). In der XL Version wurde die Liegedauer des Sensors unter der Haut nun auf 180 Tage verlängert. Das mit Spannung erwartete System MiniMed 670G, das auch als erste “Künstliche Bauchspeicheldrüse” bezeichnet wird, gab es in Berlin (noch) nicht zu sehen.Kategorisiert in: 2018, Diabetes und Technologie, Forschung und Entwicklung, Nachrichten, Sonstige Themen
Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller