Diabetes-Medikament schützt das Herz
Diabetes-Medikament Empagliflozin zeigt Wirkung
Heute geht in Stockholm der fünftägige europäische Diabeteskongress der European Association for the Study of Diabetes (EASD) zu Ende. Für Aufsehen sorgten in diesem Jahr die sehr positiven Ergebnisse einer Studie zu einem Diabetes-Medikament mit dem Wirkstoff Empagliflozin: Es senkt nicht nur den Blutzucker, sondern reduziert auch signifikant das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.38 % weniger Herzinfarkte mit Todesfolge
Empagliflozin wurde von Boehringer Ingelheim entwickelt. Das Pharmaunternehmen vermarktet das Medikament gemeinsam mit Ely Lilly. Beide Firmen stellten in Stockholm die Ergebnisse der dreijährigen EMPA-REG OUTCOME-Studie* vor. In diese Studie waren rund 7000 Patienten mit Typ-2-Diabetes mit einer kardiovaskulären Vorerkrankung – wie der koronaren Herzerkrankung (KHK) – einbezogen. Die eine Hälfte der Teilnehmer wurde mit Empagliflozin behandelt, die andere mit einem Placebo (ohne Wirkstoff) bzw. ihrem eigenen Blutzucker senkenden Medikament. Untersucht wurde, bei wie vielen Patienten während der Studiendauer kardiovaskuläre Ereignisse auftraten: ein tödlicher bzw. nicht-tödlicher Herzinfarkt sowie ein Schlaganfall. Insgesamt sank das Risiko für alle Ereignisse um 14 %. Die tödlichen Herzinfarkte nahmen um 38 % ab. Die Zahl der Klinikeinweisungen konnte bei den Empagliflozin-Patienten um 35 % gesenkt werden.SGLT-2-Hemmer: Derzeit keine Kostenübernahme
Empagliflozin gehört zur Klasse der SGLT-2-Hemmer und damit zu einer noch recht neuen Wirkstoffklasse in der Medikation für Typ-2-Diabetiker. Sie verstärken die Ausscheidung von überschüssiger Glukose über die Niere und senken so den Blutzucker. Zurzeit laufen Preisverhandlungen zwischen dem Hersteller und dem Spitzenverband der Krankenkassen. Mit den neuen Studienergebnissen dürften “Jardiance”, so der Handelsname von Empagliflozin, hoffentlich eine bessere Ausgangsposition haben.* Zinman B et al. Empagliflozin, Cardiovascular Outcomes, and Mortality in Type 2 Diabetes. The New England Journal of Medicine; September 17, 2015 DOI: 10.1056/NEJMoa1504720
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