BABYDIÄT-Studie am Institut für Diabetesforschung

BABYDIÄT-Studie
Studie mit Kindern aus Familien mit Typ 1 Diabetes
Wissenschaftler am Institut für Diabetesforschung in München untersuchen, ob die Erkrankung erblich belasteter Kinder durch gezielte Ernährung im ersten Lebensjahr verhindert werden kann.

BABYDIÄT-Studie am Institut für Diabetesforschung IFDF Typ 1 Diabetes Erkrankungen sind nach Meinung vieler Wissenschaftler nicht allein auf bestimmte Vererbungsmerkmale, sondern auch auf weitere Lebensumstände, wie Infektionen oder die Ernährung, zurückzuführen.
In der aktuellen so genannten BABYDIÄT-Studie am Institut für Diabetesforschung wird versucht, die Erkrankung von Kindern an Typ 1 Diabetes durch eine spätere Getreidezufütterung zu verhindern.
Hintergrund dafür sind Erkenntnisse, die im Rahmen einer Langzeitstudie am Institut erlangt worden sind. "Wir konnten feststellen, dass Kinder vermehrt an Typ 1 Diabetes erkranken, wenn sie bereits vor dem 4. Lebensmonat getreidehaltige Beikost erhalten," erklärt die Studienleiterin Prof. Dr. Anette Ziegler. Dafür wird das Protein Gluten verantwortlich gemacht, das in bestimmten Getreidesorten vorkommt.
Die höhere Zahl von Erkrankungen zeigt sich besonders deutlich bei Kindern mit bestimmten Vererbungsmerkmalen, so genannten HLA-Risikogenen. Die bundesweit durchgeführte BABYDIÄT-Studie konzentriert sich auf solche Kinder.
Teilnehmen können an der Studie daher Familien, in denen der Vater, die Mutter oder eines der Kinder an Typ 1 Diabetes erkrankt ist, und die nun ein weiteres Kind bekommen oder gerade bekommen haben. Die Neugeborenen werden auf Risikogene untersucht und können in die Studie eingeschlossen werden, wenn sich dabei ein erhöhtes genetisches Risiko für Typ 1 Diabetes zeigt.
Das Institut für Diabetesforschung ist eine Einrichtung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft. Die BABYDIÄT-Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
Nähere Informationen erhalten Sie beim
Institut für Diabetesforschung
Prof. Dr. Anette-G. Ziegler

Kölner Platz 1, 80804 München
Telefon 089 307931-14, Fax 089 30817-33
E-Mail baby.diab@lrz.uni-muenchen.de
BABYDIÄT-Studie zur Verhinderung des Typ 1 Diabetes bei Kleinkindern mit erhöhtem Diabetes-Risiko
Hintergrund: Kinder oder Geschwister von Personen mit Typ 1 Diabetes haben ein Risiko von ca. 5 % (5 von 100 Kindern), selber an Typ 1 Diabetes zu erkranken. Haben diese Kinder zusätzlich Vererbungsmerkmale (DR3/4 oder 4/4 oder 3/3), die mit der Erkrankung des Typ 1 Diabetes in Verbindung stehen, steigt das Risiko an. So entwickeln mindestens 20 von 100 Kindern mit diesen Vererbungsmerkmalen bis zum 3. Lebensjahr Diabetes-Antikörper und langfristig auch einen Typ 1 Diabetes. Neben genetischen Faktoren werden Umweltfaktoren für die Entstehung des Typ 1 Diabetes verantwortlich gemacht. Eine am Institut für Diabetesforschung in München durchgeführte Untersuchung von 1600 Kindern mit Vätern und/oder Müttern mit Typ 1 Diabetes zeigte, dass eine sehr frühe Gabe von getreidehaltiger Beikost (vor dem 3. Lebensmonat) das Diabetes-Risiko bei Kindern mit den Vererbungsmerkmalen DR3/4 oder 4/4 ca. 5-fach erhöht.
Zielsetzung: Die BABYDIÄT-Studie wird unter der Leitung von Frau Professor Anette G. Ziegler am Institut für Diabetesforschung in München durchgeführt. Ziel der BABYDIÄT-Studie ist, bei Kindern mit einem an Typ 1 Diabetes erkrankten erstgradigen Verwandten das Auftreten einer Insel-Entzündung (d.h. einer Entzündung der insulinproduzierenden ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse) und die Entwicklung eines Typ 1 Diabetes zu verhindern. Dies soll durch eine Veränderung der Getreideauswahl während des ersten Lebensjahres erreicht werden.
Ablauf der Studie: Bei Neugeborenen, die ein Elternteil oder ein Geschwister mit Typ 1 Diabetes haben, werden zunächst aus einer Blutprobe die Vererbungsmerkmale untersucht. Vorteilhaft ist die Blutabnahme bei Geburt aus der Nabelschnur, da die Blutentnahme dabei nach Durchtrennung der Nabelschnur erfolgt und für das Kind keinerlei Gefahr oder Belastung darstellt. Eine Blutabnahme nach Geburt ist jedoch genauso gut möglich. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der untersuchten Kinder keine Hochrisikomerkmale aufweist. Diesen Kindern empfehlen wir eine Nachuntersuchung in größeren Zeitabständen, bei denen Diabetes-Antikörper gemessen werden. Dadurch lässt sich das Diabetesrisiko der nächsten Jahre sehr gut bestimmen.
Den Kindern mit Hochrisikomerkmalen empfehlen wir die Teilnahme an engmaschigen Untersuchungen und an der Ernährungsumstellung, die mit der Familie dann persönlich ausführlich besprochen wird. Des Weiteren sollen die Eltern regelmäßig Ernährungs- und Gesundheits-Protokolle für ihr Kind ausfüllen. Die Familien werden während des Untersuchungszeitraums von unserem Zentrum betreut, die jeweiligen Untersuchungen können aber am Wohnort vom Kinder- oder Hausarzt durchgeführt werden, der natürlich von uns über die Untersuchung informiert wird.
Einschlusskriterien: An der Studie teilnehmen können Sie, wenn Sie ein Baby erwarten bzw. einen Säugling im Alter von max. 3 Monaten haben und Sie bzw. die Mutter/der Vater oder ein Geschwisterkind des Säuglings Typ 1 Diabetes haben.

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