Intervall-Fasten

Beim Intervall-Fasten wird für eine bestimmte Zeit die Zufuhr von Kalorien eingeschränkt. Intervallfasten gibt es in unterschiedlichen Ausführungen:

Verschiedene Formen von Intervall-Fasten möglich

In der einfachsten Form wird an fünf Tagen ohne Einschränkung gegessen und an zwei Tagen in der Woche nur 650 kcal aufgenommen. An den beiden Fastentagen können Fisch, Huhn, Tofu, Obst und Gemüse zu sich genommen werden.

Diese Form der Diät wurde modifiziert in die 5:2 Diät. An fünf Tagen wird die übliche Ernährung durchgeführt und an zwei Tagen in der Woche wird die Kalorienzufuhr auf ein Viertel reduziert. Die Nahrung besteht an den Fastentagen vorwiegend aus Gemüse und Vollkornprodukten.

Weitere Formen des Intervallfasten sind das Weglassen einer Mahlzeit, zum Beispiel des Frühstücks oder des Abendessens. Unserer Ansicht nach ist es günstiger das Abendessen wegzulassen und nicht das Frühstück, für Patienten mit Diabetes die wichtigste Mahlzeit des Tages. Andere Formen des Intervallfastens geben bestimmte Zeitabschnitte für das Fasten vor. Auch die Vorschriften für die Mahlzeiten variieren. Einige machen keinerlei Einschränkungen oder Empfehlungen zum Essen außerhalb des Fastens. Die Studien dazu zeigen völlig unterschiedliche Ergebnisse. Dies liegt wahrscheinlich mit daran, dass für die Fastenzeiten ungünstige Zeitabschnitte gewählt wurden und die Ernährung außerhalb der Fastenzeit völlig unterschiedlich war.

Intervall-Fasten bei Diabetes nach dem Prinzip 16/8

Wir beschränken uns hier auf Intervallfasten 16/8 mit Modifikationen, die wir für Patienten mit Diabetes und/oder Übergewicht für sinnvoll halten. Intervall-Fasten 16/8 bedeutet: 16 Stunden Fasten und die Zeit der Nahrungsaufnahme auf 8 Stunden beschränken. Häufig wird propagiert es sei frei wählbar, wann die Fastenzeit ist. Dies scheint jedoch nicht zu stimmen. In einer prospektiven Studie (The TREAT randomized Clinical Trial, JAMA Intern. 2020) durften die Teilnehmer zwischen 12:00 und 20:00 Uhr Essen. In dieser Studie ergab sich kein Unterschied bezüglich Gewichtsabnahme und Stoffwechselparametern zur Kontrollgruppe mit normaler Ernährung.

Patienten mit Diabetes Typ 2 haben zu Beginn der Erkrankung hohe Insulinspiegel. Die Lipase im Fettgewebe (das Enzym das Fett abbaut) wird durch Insulin gehemmt. Man benötigt mehrere Stunden niedrige Insulinspiegel, damit der Fettabbau stattfinden kann. Daher ist es günstiger das Abendessen wegzulassen oder vorzuziehen. Morgens ist aufgrund des circadianen Rhythmus der Hormone der Insulinbedarf am höchsten und die höchste Insulinempfindlichkeit findet man nachts zwischen 2:00 und 3:00 Uhr. Weiterhin ist für einen Patienten mit Diabetes das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages. Daher sollte auf das Frühstück nicht verzichtet werden.

Die Essens-und Fastenzeit sollte an den hormonellen, zirkadianen Rhythmus des Menschen angepasst sein. Es ist wahrscheinlich unerheblich, ob das Frühstück etwas früher oder später stattfindet. Ab dem Frühstück darf 8 Stunden gegessen werden. Anschließend beginnt die Fastenzeit in der reichlich Wasser und ungesüßter Tee zu sich genommen werden sollte.

Wir empfehlen, mit der Fastenperiode 8 Stunden nach dem Frühstück zu beginnen.

Patienten mit Diabetes haben ein deutlich erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, arterielle Verschlusserkrankung der Beine). Gewichtsreduktion verbessert die Diabeteseinstellung und das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Zusätzlich sollte auch die Ernährung angepasst werden. Nur von der mediterranen Ernährung ist nachgewiesen, dass sie das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen reduziert.

Während des Intervallfastens sollte eine „Mediterrane Ernährung“ durchgeführt werden.

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