Schlaganfall vermeiden – fast immer ist das möglich
Schlaganfall ist kein Schicksalsschlag
Ein Schlaganfall kommt scheinbar aus heiterem Himmel und verändert das Leben von heute auf morgen. Ein unvermeidbarer Schicksalsschlag ist er allerdings nicht, wenn man sich die Daten aus der Untersuchung “Global Burden of Disease” einer internationalen Forschergruppe anschaut, die kürzlich veröffentlicht wurden*. Danach wären 90 % aller Schlaganfälle vermeidbar, weil sie von der persönlichen Lebensweise abhängen. Die Forscher haben die Gesundheitsdaten aus 188 Ländern zwischen 1990 und 2013 analysiert, um herauszufinden, auf welche Risikofaktoren Schlaganfälle zurückzuführen sind und welche Folgen sich daraus ergeben.Bluthochdruck kostet Lebenszeit
Risikofaktor Nummer 1 ist danach der Bluthochdruck. Er kostet wertvolle Lebenszeit, wie die Forscher errechnet haben. In Deutschland (wie auch weltweit) hängen rund 60 % der gesundheitsbedingt verlorenen guten Lebensjahre mit einem erhöhten Blutdruck zusammen. Hinter diesen statistischen Zahlenspiel stehen handfeste Fakten: Nach dem aktuellen Gesundheitsbericht des Bundes sterben etwa 24 % aller Schlaganfallpatienten im ersten Jahr, 36 % werden durch einen Schlaganfall zum Pflegefall. Aus der Untersuchung geht auch hervor, dass ungesunde Ernährung und starkes Übergewicht im Vergleich zum Bluthochdruck eine geringere Bedeutung für das Schlaganfallrisiko haben.Bei Diabetes erhöhtes Risiko für Schlaganfall
Bluthochdruck und Diabetes hängen eng zusammen. Vor allem Menschen mit Typ-2-Diabetes sind davon betroffen. Wer sich gute Lebensjahre erhalten will, sollte den Blutdruck gut im Auge haben. Dazu gehört, die vom Arzt verordneten Medikamente regelmäßig einzunehmen. Der Blutdruck lässt sich auch ohne Medikamente senken, durch mehr Bewegung und durch den Verzicht auf das Rauchen. Das hat jeder selbst in der Hand.Notfallnummer bei Schlaganfall: 112
Wichtig: Bei den ersten Anzeichen eines Schlaganfalls, wie einer Lähmung oder einer Taubheit (pelziges Gefühl) im Arm, Bein oder Gesicht, Sehstörungen, einem Schwindelgefühl oder einer Sprachstörung, sollten Sie so schnell wie möglich die Notfallnummer 112 wählen.Mehr zum Thema Bluthochdruck lesen Sie hier.
* Feigin VL et al. Global burden of stroke and risk factors in 188 countries, during 1990-2013: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2013. Lancet Neurol. 2016 Jun 9. pii: S1474-4422(16)30073-4. doi: 10.1016/S1474-4422(16)30073-4. [Epub ahead of print]
Kategorisiert in: 2016, Allgemein, Folgeerkrankungen, Nachrichten
Dieser Artikel wurde verfasst von Heidi Buchmüller