Weniger Fußamputationen nach erneuter Beratung durch Experten

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) kritisiert, dass in Deutschland bei Diabetikern viel zu häufig Füße amputiert werden. Das „Netzwerk Diabetischer Fuß Köln“ hat deshalb untersucht, ob durch die Einholung einer „Zweitmeinung“ Amputationen vermieden werden können. Dazu hatten sich Kliniken des Netzwerks Diabetischer Fuß Köln und Umgebung verpflichtet, vor jeder Amputation oberhalb des Sprunggelenks („Major-Amputation“) eine Zweitmeinung einzuholen.

Die Patienten waren 65 bis 83 Jahre alt und hatten 6 bis 26 Jahre Typ-2-Diabetes. Bei fast 90 % war der Grund für die geplante Amputation eine Durchblutungsstörung (pAVK). Die Zweitmeinung ergab bei ungefähr der Hälfte der Anfragen eine Alternative zur Amputation. Meist wurde ein Eingriff zur Verbesserung der Durchblutung (Revaskularisation) empfohlen. Dies konnte in der Mehrzahl der Fälle erfolgreich durchgeführt werden. Der Initiator der Studie, Dr. Dirk Hochlenert vom Centrum Diabetologie in Köln, konnte damit nachweisen, dass sich durch eine externe Zweitmeinung Amputationen verhindern lassen.

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