In der EU wird zur Bewertung von Blutzucker-Messsystemen vor dem Inverkehrbringen in der Regel die Norm ISO 15197 angewendet. Ab Mai 2016 müssen alle Messgeräte, die neu zugelassen werden, der schärferen Norm (ISO 15197:216) entsprechen. Sie besagt: Bei einem Blutzuckerwert unter 100 mg/dl (5,5 mmol/l) müssen 95 % der gemessenen Werte innerhalb eines Schwankungsbereichs von plus/minus 15 mg/dl (1,8 mmol/l) liegen. Über 100 mg/dl (5,5 mmol/l) müssen sie innerhalb eines Bereichs von plus/minus 15 % liegen. Außerdem sind weitere Anforderungen zur erfüllen, zum Beispiel was den Einfluss von Störfaktoren (Hämatokrit, Medikamente) und die Handhabung betrifft.
Misst mein Blutzuckermessgerät zuverlässig?
Wie kann man als Anwender herausfinden, ob das eigene Messgerät der ISO Norm entspricht bzw. zuverlässig misst? Eine Möglichkeit: Man vertraut auf die Geräte der großen Hersteller, die ihre Studien öffentlich und nachvollziehbar publizieren. Eine gute Lösung ist auch: Das Messgerät mit zum Arzt nehmen und dort eine Vergleichsmessung zum Labor durchführen. Dazu wird ein Tropfen aus der gleichen Blutprobe für die Selbstmessung verwendet, die zur Bestimmung des Blutzuckers ins Labor geschickt wird. Auf jeden Fall sollte man sich den Beipackzettel der Teststreifen genau anschauen. Er sollte Details zu den Studien enthalten, die eine Aussage über die Zuverlässigkeit treffen. Niemals sollte man übrigens zwei unterschiedliche Messgeräte miteinander vergleichen, denn hier sind Abweichungen möglich. Zuverlässig ist nur die Vergleichsmessung zum Labor.