Website-Icon diabetes-news

Diabetes und Ramadan

Für Rückfragen:
Dr. Fahrettin Adsay Neue Große Bergstr. 7 22767 Hamburg

Diabetes und Ramadan

von Dr. Fahrettin Adsay Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie Diabetes Management während des Fastenmonats Ramadan In der Welt leben über eine Milliarde Moslems. Nach Angaben des statistischen Bundesamtes leben in der BRD ca. 3,2 Millionen Moslems. Aus diesem Grund haben alle Ärzte mit Patienten moslemischer Glauben zu tun. Der Monat Ramadan ist eine der fünf Grundsäulen des muslimischen Glaubens. Im Ramadanmonat wird die Morgenmahlzeit (Sahur) vor Sonnenaufgang, die Abendmahlzeit (Iftar) nach Sonnenuntergang eingenommen. In dieser Zeit darf weder getrunken noch gegessen werden, keine Tabletten eingenommen und auch nicht gespritzt werden. Nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang kann man soviel essen wie man möchte. Für viele Gläubige stellt das Essen nach stundenlanger Entbehrung die “Belohnung” dar. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß Ramadan zum Anlass genommen wird, abends mit reichlichem Essen und Freunden zu feiern. Dabei kommt es nicht selten zu reichlichen Kalorienverzehr. Die EPIDIAR-Studie zeigt, dass das Gewicht bei 54,1% unverändert bleibt, bei 19,1% eine Gewichtszunahme und bei 26,9% eine Gewichtsabnahme auftritt. (5) Ramadan, basierend auf dem Mondkalender, dauert 29 bis 30 Tage. Abhängig von Jahreszeit und des geographischen Breitengrades kann der Fastentag von einigen bis zu 20 Stunden andauern. Nach dem heiligen Buch Koran (AL-Bakarah, 183-185) werden chronisch oder akut Kranke von der Ramadanverpflichtung ausgenommen. Viele Ärzte, die muslimische Diabetiker behandeln, werden tagtäglich mit verschiedenen Fragen über das Verhalten bei Diabetes konfrontiert. Über diese sehr wichtigen Fragen gibt es wenig gute Studien. Die vorhandenen Studien würden nach Evidenz-basierter Medizin Level III allenfalls Level II-b entsprechen. (10) Man findet sehr viele verschiedene Expertenmeinungen. Fazit: Die Informationen über dieses Thema sind dürftig. Wir, die Ärzte, sollten nach besten Wissen und Gewissen den Patienten beraten, ohne die ärztliche Objektivität zu verlieren.
Die mobile Version verlassen