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Unterzuckerungen verändern sich mit dem Alter

Gesundheitsfragen beim Arzt klären

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Wenn Diabetiker älter werden, erleben sie Unterzuckerungen (Hypoglykämien) anders als im jüngeren oder mittleren Lebensalter. Dies war ein Thema beim Europäischen Diabeteskongress (EASD) vom 12. – 16. September 2016 in München.

Typische Anzeichen einer Unterzuckerung

Bei Diabetikern, die mit Insulin oder medikamentös mit Sulfonylharnstoffen behandelt werden, kann der Blutzucker so weit absinken, dass sie in den Bereich einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) kommen. Die wichtigsten Warnzeichen sind Zittern und Schwitzen, man fühlt sich benommen, reagiert unter Umständen aggressiv gegenüber Dritten, die Hilfe anbieten wollen. Wie solche Unterzuckerungen wahrgenommen werden, hängt auch vom Lebensalter ab. Darüber berichtete Professor Dr. Brian Frier von der Universität in Edinburgh beim Europäischen Diabeteskongress (EASD) Mitte September 2016 in München.

Zusammenhang zwischen Unterzuckerung und Demenz

Bei Senioren mit Diabetes erholt sich der Blutzuckerspiegel langsamer als bei Jüngeren. Die Blutzuckerschwelle für eine Unterzuckerung kann bei einer schlechten Blutzuckereinstellung erhöht sein. Auch die Wahrnehmung von Unterzuckerungen (Hypoglykämien) fehlt bei Älteren häufiger. Nicht selten werden bei Senioren zudem die Symptome einer Unterzuckerung, wie Verwirrtheit, mit  einer Demenz verwechselt, so Frier. Umgekehrt haben Demenzkranke Probleme, die Anzeichen einer Unterzuckerung wahrzunehmen und entsprechend zu reagieren – und landen nicht selten deshalb im Krankenhaus. Frier empfiehlt, bei diesen Patienten über eine Diabetestherapie mit weniger strengen HbA1c-Werten nachzudenken bzw. von einer Behandlung mit Insulin und Sulfonylharnstoffen abzusehen.

Wahrnehmung von Unterzuckerungen trainieren

Auch bei Typ-1-Diabetes kann die Wahrnehmung von Unterzuckerungen mit der Zeit abnehmen, weil sich der Körper an niedrige Blutzuckerwerte “gewöhnt” hat und den niedrigen Blutzucker nicht mehr als Gefahr ansieht. Entsprechend werden keine Stresshormone mehr ausgeschüttet. Der Betroffene kann nicht rechtzeitig reagieren, weil er die drohende Unterzuckerung nicht erkennt. Dies wird „Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung“ genannt und hängt mit der Dauer der Diabetestherapie zusammen, aber auch mit einer “scharfen” Diabeteseinstellung. In diesem Fall kann ein spezielles Training dabei helfen, die Anzeichen einer Unterzuckerung wieder rechtzeitig wahrzunehmen.

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