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Wundheilung verbessern durch Kaltplasma-Therapie

Diabetisches Fußsyndrom

© koszivu - fotolia.com

Chronische Fußwunden verursachen bei Menschen mit Diabetes  einen hohen Leidensdruck. Wie eine Kaltplasma-Therapie die Wundheilung verbessern kann, zeigt eine Studie an zwei deutschen Kliniken.

Wundheilung ist bei Diabetes häufig gestört

(13.12.2020) Zu den häufigen Folgeerkrankungen des Diabetes gehört das Diabetische Fußsyndrom. Die Erkrankung entwickelt sich, wenn Bakterien in die Haut eindringen und dort eine folgenreiche Entzündung verursachen. Vor allem sind es kleine Wunden, die Bakterien das Eindringen in die Haut erleichtern. Häufig werden sie erst spät bemerkt, weil die Nerven an den Füßen durch den Diabetes bereits geschädigt sind und keine Schmerzsignale weiterleiten. Deshalb ist eine gute Fußpflege bei Diabetes so wichtig, wir wiederholen es an dieser Stelle gerne regelmäßig.

Kommt es zu einer Infektion am Fuß, können sich chronische offene Wunden (“Fußulzera”) entwickeln, die nur schwer heilen. Sie gehören in die Hände erfahrener Wundmanager, die speziell für die Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms ausgebildet sind.

Wundheilung verbessern mit Kaltplasma

Mit der Kaltplasma-Behandlung steht den Experten eine zusätzliche Option zur Verfügung, die sich aktuell in einer Studie* an zwei deutschen Kliniken bewährt hat. An der Studie nahmen 43 Patientinnen und Patienten mit Typ-1- und Typ-2- Diabetes und einem Durchschnittsalter von 68,5 Jahren teil. Allen gemeinsam war, dass sie mindestens eine chronische Wunde am Fuß aufwiesen, die mindestens 3 Wochen lang trotz Standard-Therapie nicht abgeheilt war. Insgesamt wurden bei den Studienteilnehmern 62 diabetische Fußwunden beobachtet. Alle Teilnehmer erhielten eine Standard-Wundversorgung: Regelmäßige Desinfektion, medizinische Wundreinigung mit Entfernung abgestorbenen Gewebes, feuchthaltende Wundauflagen sowie, falls notwendig, eine antibiotische Therapie.

Die eine Hälfte der Teilnehmer erhielt zusätzlich eine Kaltplasma-Behandlung aus acht Anwendungen, die andere Hälfte eine Behandlung mit acht Placebo-Anwendungen (ohne Wirkstoff). Bei den Patientinnen und Patienten, die mit Kaltplasma behandelt wurden, zeigte sich eine beschleunigte Wundheilung: Nach 14 Tagen war bei ihnen die verbliebe Wundoberfläche deutlich kleiner (30,5 Prozent) als in der Kontrollgruppe mit Placebo-Therapie (55 Prozent). Dieser Befund war unabhängig vom Keimbefall und dem Entzündungsstatus der Wunden. Nebenwirkungen zeigte die Kaltplasma-Therapie keine.

Was ist eine Kaltplasma-Therapie?

Bei einer Kaltplasma-Behandlung werden spezielle Gase flächen- oder strahlenförmig auf die Wunde aufgebracht, z.B. über einen speziellen Stift (Pen). Die Kosten werden derzeit nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie liegen bei ab 10 Euro pro Behandlung – je nach Größe der Wunde und Dauer der Behandlung, berichtet der Norddeutsche Rundfunk. 

*Stratmann, B. et al.: Effect of Cold Atmospheric Plasma Therapy vs Standard Therapy Placebo on Wound Healing in Patients With Diabetic Foot Ulcers A Randomized Clinical Trial (https://doi.org/10.1001/jamanetworkopen.2020.10411). In: JAMA Network Open,2020, 3: e2010411

Quelle: diabetesinformationsdienst diabinfo – Newsletter vom 27.10.2020 und eigene Recherche

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