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Wundheilung: IQWIG bewertet Vakuumtherapie positiv

IQWIG Bewertung

Bild: Torbz

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat der Vakuumversiegelungstherapie (VVS) einen höheren Nutzen im Vergleich zur herkömmlichen Wundversorgung bescheinigt.

Schnellere Wundheilung, weniger Infektionen

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat Anfang August 2019 den zweiten Abschlussbericht zur Nutzenbewertung der Vakuumversiegelungstherapie (VVS) bei Wunden vorgelegt. Gegenstand ist die intendierte primäre Wundheilung, also die Behandlung von Wunden, wie sie typischerweise bei einer Operation entstehen. Das Institut bescheinigt der VVS-Methode hier einen Hinweis auf einen höheren Nutzen im Vergleich zur herkömmlichen Wundversorgung. OP-Wunden schließen sich unter Anwendung der VVS häufiger und schneller, Infektionen sind seltener. Von dieser positiven Nutzenbewertung könnten auch Menschen mit Diabetes profitieren, da bei ihnen die Wundheilung häufig gestört bzw. verlangsamt ist.

Was ist die Vakuumversiegelungstherapie (VVS)?

Bei der Vakuumversiegelungstherapie wird die Wunde luftdicht mit einem Verband abgedeckt, an den über einen dünnen Schlauch eine Pumpe angeschlossen ist. Diese saugt ständig Wundflüssigkeit ab, wodurch im Wundbereich ein Unterdruck entsteht. Dies soll die Durchblutung der Wunde erhöhen. Zudem bleibt die Wunde feucht, was die Heilung ebenfalls fördern soll. Die VVS wird unter anderem bei schwer heilenden oder großflächigen Wunden eingesetzt, etwa bei Patientinnen und Patienten mit einem Dekubitus (Wundliegen) oder nach einer Operation.

Auch Diabetespatienten waren einbezogen

Für den Abschlussbericht zur primären Wundheilung* hat das Institut verwertbare Daten aus insgesamt 45 randomisierten kontrollierten Studien analysiert. Untersucht wurden Wunden infolge einer Operation vor allem in der Geburtshilfe, in der Bauch-, Gefäß- und Herzchirurgie sowie in der Endoprothetik (Gelenkersatz). An diesen Studien teilgenommen hatten insgesamt 6981 Patientinnen und Patienten. Bei den meisten von ihnen war eine erschwerte Wundheilung zu erwarten, weil sie mindestens einen Risikofaktor aufwiesen, etwa Adipositas (Fettleibigkeit) oder Diabetes mellitus.

Nutzenbewertung mit Einschränkungen

Allerdings hat das Institut die Nutzenbewertung herabgestuft, weil Studiendaten fehlen und die Aussagesicherheit deshalb vermindert ist. „Seit mehr als 20 Jahren wird die Vakuumversiegelungstherapie (VVS) bei Wunden in Kliniken eingesetzt, über 100 Studien wurden abgeschlossen. Dennoch sind Aussagen zu Nutzen und Schaden zum Teil unsicher, weil Studienverantwortliche Ergebnisse unter Verschluss halten. Dabei wurden einige Studien bereits vor über 10 Jahren abgeschlossen“, kommentiert IQWiG-Ressortleiter Stefan Sauerland.

Wie geht es nach der Empfehlung weiter?

Die positive Nutzenbewertung durch das IQWIG bedeutet noch nicht, dass die Kosten für die Vakuumversiegelungstherapie (VVS) von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Sie ist lediglich ein Schritt in diese Richtung. Im nächsten Schritt muss der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine entsprechende Empfehlung aussprechen.

*Originalpublikation: https://www.iqwig.de/de/projekte-ergebnisse/publikationen/iqwig-berichte.1071.html

Quelle: Presseinformation des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vom 07.08.2019

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