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Wer hilft Kindern mit Typ-1-Diabetes in KiTa und Schule?

Kind mit Typ-1-Diabetes

© Ermolaev Alexandr - fotolia.com

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Organisation diabetesDE beklagen das Kompetenzchaos bei der Betreuung von Kindern mit Typ-1-Diabetes in Schulen und Kindergärten. Wie Eltern diese Situation erleben, soll in einer neuen Online-Befragung erfasst werden.

Die Integration von Kindern mit Typ-1-Diabetes ist nicht geregelt

In Deutschland leben rund 30.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Diabetes Typ 1. Gerade jüngere Kinder benötigen bei der Blutzuckerkontrolle und Insulingabe im KiTa- und Schulalltag Unterstützung durch geschultes Personal. Für die Integration der chronisch kranken Kinder gibt es aber keine bundeseinheitliche Regelung. Aus Sicht der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und der Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe ist das ein untragbarer Zustand. Um sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen, rufen die beiden Organisationen betroffene Familien zur Teilnahme an einer Online-Befragung auf.

Online-Befragung: Wie wird Ihr Kind unterstützt?

Mit Hilfe dieser Befragung will die AG Inklusion der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) bis Ende des Jahres in Erfahrung bringen, wie betroffene Eltern die Unterstützung ihres Kindes in ihrem jeweiligen Bundesland wahrnehmen und welche konkreten Schwierigkeiten es vor Ort gibt: Müssen Eltern aufgrund der chronischen Erkrankung ihres Kindes ihre Arbeitszeit reduzieren oder gar ihre Erwerbstätigkeit aufgeben? Können erkrankte Kinder gleichberechtigt am täglichen KiTa- und Schulbetrieb teilnehmen? Wird pädagogisches Personal für die individuellen Bedürfnisse des Kindes geschult?

Wer zahlt für Hilfen bei der Blutzuckermessung und Insulinanpassung?

Eine einheitliche Regelung für die Unterstützung der betroffenen Kinder in Schule und Kindergarten gibt es nicht. Die Begleitung im KiTa- und Schulalltag durch Erzieher und Lehrkräfte ist eine rein freiwillige Leistung – etwa beim Messen des Blutzuckerspiegels, der Berechnung der Kohlenhydrate beim Essen, des Insulinspritzens oder der Betreuung beim Schulsport beziehungsweise bei Ausflügen. Kann die Einrichtung die Unterstützung nicht leisten, kann eine externe Assistenzkraft notwendig sein. „Das Ausmaß der Unterstützungen, um Über-oder Unterzuckerung zu vermeiden, kann je nach Erfahrung des Kindes im Umgang mit seinem Diabetes mellitus sehr unterschiedlich ausfallen“, betont Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe. Die Grundlagen zur Blutzuckermessung und Insulinanpassung können bereits in einer zweistündigen Schulung vermittelt werden. In Deutschland ist jedoch im Sozialgesetzbuch nicht eindeutig geregelt, welche staatlichen Institutionen und Behörden für die Beantragung und Bewilligung der jeweiligen Hilfen zuständig sind. DiabetesDE und DDG fordern daher eine einheitliche Regelung, wie betroffenen Familien geholfen werden kann und wer die Kosten übernimmt. „Dieses zermürbende Kompetenzchaos für die Eltern muss endlich ein Ende haben“, so Kröger.

Hier können Sie an der Online-Befragung zur Situation von Kindern mit Typ-1-Diabetes in Schule und Kindergarten teilnehmen

Quelle: Presseinformation der Deutschen Diabetes Gesellschaft und der Organisation diabetesDE vom 27.7.18

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