Die Hitliste der kulinarischen Katastrophen
“Men’s Health”-Jury kürt die ungesündesten Hauptmahlzeiten und Desserts – Pfälzer Saumagen ist “das teuflischste aller Gerichte” Die klassische deutsche Küche strotzt vor Fett und Kalorien. Zwar hat jede Region ihre kulinarischen Eigenheiten – doch die Liebe zu deftigen Speisen vereint alle Bundesbürger. Deutschland steht auf Platz 1 der Hitliste der dicksten Menschen Europas. Gemeinsam mit einer Experten-Jury, bestehend aus dem Sternekoch Frank Buchholz aus Mainz, der Ökotrophologin Franca Mangiameli vom Kompetenzzentrum für Ernährungsberatung in Gießen und dem Men’s Health Foodredakteur Rufus Rieder, hat das Männer-Lifestylemagazins “Men’s Health” (Ausgabe 11/2009, EVT 14.10.2009) jetzt die Sieger im Wettbewerb um die schlimmsten Hauptgerichte und Desserts aus Deutschland gekürt.
Den Experten geht es dabei allerdings nicht um den Verzicht auf die leckeren Katastrophen, sondern sie geben ihren Lesern Tipps zur effektiven Reduzierung der Kalorien. Meist sind in der Tat nur sehr geringe Änderungen des Rezeptes nötig, um aus einem kulinarischen Dickmacher ein ernährungsphysiologisch wertvolles Essen zu machen.
Mit 1.022 Kalorien und 75 Gramm Fett pro Portion liegt der berühmte Pfälzer Saumagen mit Bratkartoffeln und Sauerkraut an der einsamen Spitze der von der Jury gekürten katastrophalen Gerichte. Diese Schweinefleisch-Spezialität aus dem Südwesten ist nach Ansicht der Experten sogar “das teuflischste aller Gerichte” in Deutschland. Auf Platz 2 der kulinarischen Katastrophen schaffte es die nicht nur im Rheinland beliebte Blutwurst mit Sauerkraut und Kartoffelbrei: 1.018 Kalorien und 79 Gramm Fett pro Portion wirft die Blutwurst-Mahlzeit in die Waagschale, denn die Wurst besteht zu 70 Prozent aus reiner Schwarte. Auf Platz 3 kam das “entsetzliche Eisbein” mit Sauerkraut und Semmelknödeln aus Deutschlands Nordosten. 991 Kalorien und 47 Gramm Fett enthält eine durchschnittliche Portion dieser zumindest für die Gesundheit fragwürdigen Spezialität. Dabei ist die Entschärfung der Kalorien-Bomben überhaupt kein Kunststück. Bratkartoffeln kann man durch fettlos im Ofen gebackene Kartoffeln ersetzen, Kartoffelbrei schmeckt auch ohne Butter gut, mageres Fleisch gibt es in allen Varianten, und schließlich lässt sich der Zuckeranteil vieler Speisen leicht reduzieren – das gilt auch für kalorienreiche Desserts.
Die Hitliste der kulinarischen Katastrophen aus Deutschlands Regionen
Hauptgerichte
Pfälzer Saumagen mit Bratkartoffeln und Sauerkraut (Südwesten) – 1.022 Kalorien/75 Gramm Fett pro Portion
Blutwurst mit Sauerkraut und Kartoffelbrei (Rheinland) – 1.018 Kalorien/79 Gramm Fett pro Portion
Eisbein mit Sauerkraut und Semmelknödeln (Nordosten) – 991 Kalorien/47 Gramm Fett pro Portion
Weißwurst mit süßem Senf, Brezel und Hefeweizen (Süden) – 982 Kalorien/52 Gramm Fett pro Portion
Holsteiner Grützwurst mit Kartoffelbrei und Apfelkompott (Nordwesten) – 903 Kalorien/51 Gramm Fett pro Portion
Schwartenmagen mit Sahnepüree, Sauerkraut und Brot (Hessen) – 696 Kalorien/34 Gramm Fett pro Portion
Mutzbraten mit Brot und Sauerkraut (Südosten) – 681 Kalorien/35 Gramm Fett pro Portion
Desserts
Germknödel mit Vanillesoße und Mohnzucker (Süden) – 687 Kalorien/16 Gramm Fett pro Portion
Windbeutel (Nordosten) – 630 Kalorien/39 Gramm Fett pro Portion
Badische Linzertorte ((Südwesten) – 501 Kalorien/28 Gramm Fett pro Portion
Pfützenkuchen (Hessen) – 439 Kalorien/31 Gramm Fett pro Portion
Milchreis mit Zucker und Zimt (Rheinland) – 434 Kalorien/12 Gramm Fett pro Portion
Baumkuchen (Südosten) – 427 Kalorien/22 Gramm Fett pro Portion
Franzbrötchen (Nordwesten) – 323 Kalorien/15 Gramm Fett pro Portion