Sehbehindertentag am 6. Juni 2010: Diabetesbedingter Blindheit vorbeugen
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Sehbehindertentag am 6. Juni 2010: Diabetesbedingter Blindheit vorbeugen
diabetesDE rät zur regelmäßigen Augenkontrolle
Berlin – In Deutschland erblinden jährlich rund 1 700 Menschen an einer „diabetischen Retinopathie“. Die Netzhauterkrankung ist hierzulande die Hauptursache für Erblindung im Erwachsenenalter. Sie gilt als Folge eines schlecht eingestellten Diabetes. Da die Augenerkrankung lange Zeit keine Symptome verursacht, wird sie trotz flächendeckendem Diagnostik- und Therapieangebot oft zu spät diagnostiziert und in ihrer Bedeutung unterschätzt. Darauf macht diabetesDE zum Tag der Sehbehinderten am 6. Juni 2010 aufmerksam.
Von unseren fünf Sinnen ist der Sehsinn der wichtigste. Über das Auge nimmt der Mensch den größten Teil aller Umwelteindrücke auf. Sehbehinderungen und Blindheit verringern daher die Lebensqualität drastisch. Menschen mit Diabetes mellitus sind besonders gefährdet, ihr Augenlicht zu verlieren: Bei der diabetischen Retinopathie kommt es durch den erhöhten Blutzucker und -druck zu Schäden an den Blutgefäßen in den Augen. Diese betreffen die gesamte Netzhaut.
Eine diabetische Retinopathie verläuft zunächst häufig unbemerkt. Daher sind für Diabetiker regelmäßige Untersuchungen der Netzhaut wichtig. Denn wenn erste Sehstörungen auftreten, können die Schäden bereits weit forgeschritten sein. Um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen, sollten Diabetiker mindestens einmal im Jahr ihre Augen im Rahmen eines Screenings untersuchen lassen. Zur Vorbeugung sollten sie ihre Blutzuckerwerte senken und einen Blutdruckzielwert von 130/80 mmHg anstreben.
Jeder Typ-1-Diabetiker sollte ab seinem fünften Erkrankungsjahr eine Netzhautuntersuchung nach vorheriger Pupillenerweiterung erhalten. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes sollte sofort nach Erkennen der Erkrankung eine Netzhautuntersuchung erfolgen, anschließend in jährlichen Abständen. Sind bereits Veränderungen an der Netzhaut eingetreten, ist eine Wiederholungsuntersuchung alle sechs beziehungsweise bei höheren Graden auch alle drei Monate sinnvoll.
Bei rund 90 Prozent aller Typ-1-Diabetiker ist 20 Jahre nach Beginn der Erkrankung eine Schädigung der Netzhaut festzustellen. Diese muss ein darauf spezialisierter Facharzt mittels Laserbehandlung, Medikamenten oder Operation frühzeitig behandeln: Sonst drohen schwere Sehbehinderungen bis zum vollständigen Verlust des Augenlichts. Daher empfiehlt diabetesDE zum Sehbehindertentag allen Diabetikern, regelmäßig zur Augenkontrolle zu gehen – damit eine Diabeteserkrankung nicht „ins Auge geht“.