(27.6.2021) Diabetesbedarf wie Blutzuckerteststreifen, Zubehör für Insulinpumpen und CGM-Systeme, Insulin und Medikamente packen Sie am besten in der doppelten Menge ein – im Vergleich zu den Mengen, die Sie zu Hause benötigen. Erstellen Sie für die Planung eine Checkliste bzw. greifen Sie auf eine vorbereitete Packliste für Diabetesbedarf zurück, die Sie im Internet herunterladen können (hier ein Beispiel).
Insulin im Sommer kühl halten
Insulin muss bei mindestens 2°C und darf höchstens bei 30°C gelagert werden, sonst verliert es seine Wirkung. Zur Aufbewahrung von Insulin und Diabetesbedarf gibt es spezielle Boxen oder Taschen, die im Diabetes-Fachhandel und in Apotheken erhältlich sind. Dafür braucht es weder Strom noch Kühlelement, wie diese Kühltasche speziell für Insulin zeigt. Insulin ist ein Eiweiß, das bei Temperaturen über 40°C zerfällt und unbrauchbar wird. Es darf niemals großer Hitze bzw. direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, auch nicht in einer Kühltasche. Lassen Sie Ihren Diabetesbedarf wie Insulin, Insulinpens oder Blutzuckermessgeräte und Teststreifen etc. deshalb nicht im Auto zurück und schützen Sie den Diabetesbedarf am Strand vor der Sonne. Sensoren für die kontinuierliche Glukosemessung (CGM), die am Arm getragen werden, sollten Sie ebenfalls vor Sonne schützen, indem Sie ein Shirt darüber tragen oder spezielle Fixiertapes darüber kleben. Tipps zur Fixierung von CGM-Sensoren können Sie hier herunterladen.Ketoazidoserisiko steigt bei Hitze
Im Urlaub verhält man sich meist anders als zu Hause. Dies wirkt sich auch auf den Insulinbedarf aus, Manche Menschen sind aktiver, dann benötigen sie mehr Insulin. Andere ruhen sich mehr aus als zu Hause, dann sinkt ihr Insulinbedarf. Um Entgleisungen sowohl nach unten (Unterzuckerung) als auch nach oben (Ketoazidose) zu vermeiden, sollte der Blutzucker zwischendurch öfter kontrolliert werden. Eine Ketoazidose kann sich z. B. unbemerkt entwickeln, wenn das Insulin zu heiß und damit unwirksam geworden ist. Anzeichen dafür sind Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Ab einem Blutzuckerwert von 240 mg/dl (13,3 mmol/l) sollte zusätzlich zum Blutzucker auch Ketonkörper gemessen werden, um eine beginnende Ketoazidose rechtzeitig zu erkennen. Dafür eignet sich am besten ein kombiniertes Messgerät, das neben Blutzucker auch Blutketone messen kann. Weitere Tipps zur Ketoazidose, die unbehandelt eine lebensbedrohliche Entwicklung nehmen kann, finden Sie hier auf diabetes-news.Impfungen nicht vergessen
Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Infektionen, insbesondere für Grippe, Pneumonie und Tuberkulose. Sie sollten sich daher unbedingt bei ihrem Arzt informieren, welche Impfungen für ihr Reiseland empfohlen werden. Nicht zu vergessen natürlich die Corona-Schutzimpfung, die aktuell eine besondere Sicherheit bietet und für Menschen mit Diabetes unbedingt empfohlen wird.Welche Medikamente darüber hinaus in den Urlaubskoffer gehören, hängt auch vom Reiseland ab. In Gegenden mit schlechter medizinischer Infrastruktur könne es z.B. ratsam sein, ein Wunddesinfektionsmittel zur Behandlung von Fußwunden und Blasen sowie ein Antibiotikum für den Fall einer Infektion mitzunehmen, sagt Leischker. Dies sollten Menschen mit Diabetes mit ihrem Arzt besprechen.
Bescheinigungen für den Urlaub mit Diabetes
Ärger an Zoll- und Grenzkontrollen erspart man sich mit einer ärztlichen Bescheinigung über die Notwendigkeit, dass Insulin und Diabetesbedarf mitführt werden müssen. Ein mehrsprachiges Muster für eine solche Bescheinigung, die der Arzt unterschreiben kann finden Sie hier. Auch ein mehrsprachiger Diabetikerausweis kann hilfreich sein.Weitere Informationen zum Thema Diabetes und Reisen lesen Sie hier auf diabetes-news.
Quellen: Eigene Recherche