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Pubertät mit Diabetes – Expertenrat auf diabetesDE

Junge Diabetiker beim Arzt

© JackF - fotolia.com

In der Pubertät verschlechtert sich bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes häufig die Stoffwechseleinstellung. Einmal im Monat beantwortet Diabetesberaterin Andrea Witt Fragen zum Thema Pubertät mit Diabetes am “Sorgentelefon” der Organisation diabetesDE.

Hormone beeinflussen die Blutzuckerwerte in der Pubertät

(20.6.2020) Diabetes Typ 1 ist mit etwa 32.500 Betroffenen die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen hierzulande. Zwar haben Betroffene die Erkrankung heute meist gut im Griff. Dazu tragen auch moderne Technologien wie Insulinpumpen und Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung bei. Mit Beginn der Pubertät verschlechtert sich jedoch bei Vielen die Stoffwechseleinstellung. Dies beginnt bereits ab einem Alter von zehn Jahren, wenn die körperlichen Veränderungen der Pubertät einsetzen. „Plötzlich werden vermehrt und ungleichmäßig Sexualhormone ausgeschüttet. Sie senken die Insulinempfindlichkeit und verursachen Blutzuckerschwankungen. Außerdem setzt der Körper verstärkt Wachstumshormone frei, die zu hohen morgendlichen Blutzuckerwerten führen können, auch bekannt als Dawn-Phänomen“, erklärt Diabetesberaterin Andrea Witt. Sie sitzt einmal im Monat am “Sorgentelefon” der Organisation diabetesDE und beantwortet Fragen zu diesem Thema.

Pubertät mit Diabetes – ein schwieriges Thema

Nicht selten steigt der Langzeitblutzuckerwert HbA1c in dieser Phase deutlich über die empfohlene Spanne von 6,5 bis sieben Prozent (48 bis 53 mmol/mol) an. Dies wiederum verursacht bei den jungen Menschen mit Typ-1-Diabetes Frust. Wozu sich bei der Therapie Mühe geben, wenn die Werte sowieso „Achterbahn fahren“? Hinzu kommt: Die Jugendlichen machen erste Erfahrungen in der Liebe, mit Alkohol oder Drogen, sie plagen sich mit Selbstzweifeln und Konflikten in Schule oder Elternhaus. Vorwürfe der Eltern bringen in dieser schwierigen Phase wenig. „Jugendliche mit Diabetes Typ 1 benötigen umfassende Aufklärung über ihre Erkrankung, zum Beispiel zur Gefahr einer Unterzuckerung bei Alkoholkonsum oder beim Sex.”, erklärt Diabetesberaterin Andrea Witt. Dafür wurde ein spezielles Schulungsprogramme entwickelt, das in dieser Lebensphase sehr wertvoll sein kann.

Eine Herausforderung ist es auch, die Phase der Transition – also den Übergang vom Kinder- zum Erwachsenendiabetologen – erfolgreich zu meistern. Hie gibt es für junge Erwachsene und ihre Eltern Unterstützung durch spezielle Programme.

Tipps für Jugendliche, Eltern und Betreuer, Stress in der Pubertät zu vermeiden und die Diabetes-Therapie nicht zu vernachlässigen, gibt die diabetesDE-Sorgentelefon-Expertin Andrea Witt einmal monatlich jeweils donnerstags von 18 bis 20 Uhr. Die aktuellen Termine finden Interessierte im Internet unter: https://www.diabetesde.org/sorgen-telefon-eltern-kindern-diabetes-typ-1

Quelle: Medieninformation der Organisation diabetesDE.org vom 18. Juni 2020
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