Glukosemessung und automatische Metformin-Abgabe
Das Pflaster aus den Laboren Südkoreanischer Bioingenieure ist kaum größer als ein Geldstück und randvoll mit Technik. Es kombiniert zwei Funktionen, die Typ-2-Diabetikern in Zukunft das Leben erleichtern könnten. Mittels Sensoren bestimmt es aus dem Schweiß des Trägers die Glukosekonzentation. Ist die Glukose zu hoch, wird über ein kleines Nadelkissen automatisch der Wirkstoff Metformin abgegeben. So soll die Glukosekonzentration stabil gehalten werden. Wie das Pflaster genau funktioniert, können Sie hier noch einmal nachlesen.Projekt macht Fortschritte
Inzwischen haben die Forscher ihr System weiter verfeinert und verbessert, berichtet die Internetseite aerzteblatt.de am 9. März 2017. Obwohl die Pflaster kaum mehr größer als Geldstück sind, enthalten sie drei Glukose-Sensoren, vier pH-Sensoren und ein Messgerät zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit. Zur Messung ist nur noch ein Milliliter Schweißflüssigkeit erforderlich. Per Kabel überträgt das Pflaster die gemessenen Glukosewerte an ein Smartphone (an der kabellosen Übertragung wird gearbeitet). Hier wird die erforderliche Dosis an Metformin berechnet und über das Pflaster an die Haut abgegeben.Noch keine praktische Anwendung möglich
In der Anwendung an Mäusen hat das Pflaster die Glukose vergleichbar gut bestimmt wie ein herkömmliches Blutzuckermessgerät. Eine Studie dazu wurde kürzlich im Magazin Science Advances veröffentlicht.* Für die Anwendung am Menschen ist es allerdings noch nicht ausgereift. Hier bleibt noch viel Forschungsarbeit zu leisten, bis das “geschlossene System” zur Behandlung des Typ-2-Diabetes in der Praxis tatsächlich ankommt. Im nächsten Schritt sollen die Sensoren einer Langzeitmessung unterzogen werden.*Lee H et al. Wearable/disposable sweat-based glucose monitoring device with multistage transdermal drug delivery module. Science Advances (2017; doi: 10.1126/sciadv.1601314)