FreeStyle Libre ermöglicht eine Glukosemessung ohne Blut und ersetzt so die tägliche Blutzucker-Selbstkontrolle. Jetzt gibt es Neuigkeiten: Die Lieferengpässe sind beseitigt, das System ist nun auch für Kinder ab vier Jahre zugelassen – und weitere Krankenkassen übernehmen die Kosten.
FreeStyle Libre ausreichend verfügbar
Als das Flash Glukose Monitoring System FreeStyle Libre im Herbst 2014 auf den Markt kam, war es für Diabetiker, die Insulin spritzen, eine kleine Sensation: Es misst die Glukose misst, ohne dass man sich in den Finger stechen muss. Entsprechend groß war die Nachfrage nach dem Einsteigerpaket, doch dann folgte die Enttäuschung: Die Produktionskapazitäten des Herstellers reichten bei weitem nicht aus, um der Nachfrage gerecht zu werden. Schnell war FreeStyle Libre “ausverkauft” und es gab eine Warteliste. Nun hat Abbott Diabetes Care die Produktionskapazitäten ausgeweitet. Das StarterPaket kann für € 169.- gekauft werden, ein Sensor (für 14 Tage) kostet 59.- €.
FreeStyle Libre jetzt auch für Kinder zugelassen
Gleichzeitig hat der Hersteller Abbott Diabetes Care mitgeteilt, dass FreeStyle Libre nun auch für Kinder ab vier Jahre zugelassen ist. Bisher durften nur Erwachsene ab 18 Jahre das Flash Glukose Monitoring System verwenden. Und so funktioniert das System: Ein Sensor von der Größe eines Zwei-Euro-Stücks, der im Unterhautfettgewebe liegt, misst die Glukose in der Gewebsflüssigkeit (Gewebezucker) – nicht zu verwechseln mit dem Blutzucker. Hält man das Lesegerät an den Sensor, werden die Glukosewerte gescannt und auf dem Display angezeigt. Die Glukosewerte entsprechen in etwa den Blutzuckerwerten – allerdings nicht immer. In Phasen, in denen sich der Blutzucker schnell ändert und bei Anzeichen einer Unterzuckerung empfiehlt Hersteller Abbott, den Blutzucker deshalb parallel mit einem herkömmlichen Blutzucker-Messgerät zu kontrollieren.
Welche Krankenkassen übernehmen FreeStyle Libre?
Einen aktuellen Überblick dazu gab es bei der Diabetes-Technologie-Tagung diatec in Berlin Ende Januar 2016. Danach übernehmen folgende Krankenkassen die Kosten bzw. geben einen Zuschuss: BARMER/GEK, direct gesund, DAK, Audi BB, Die Schwenninger und die Siemens BKK. Zurückgezogen hat sich dagegen die Technik Krankenkasse, die keine neuen Zusagen mehr zur Kostenübernahme erteilt. Grund ist die ausstehende Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (GB-A) über die Verordnungsfähigkeit von Systemen zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM). Bei FreeStyle Libre handelt es sich zwar nicht um ein CGM, aber um ein ähnliches System. Der wesentliche Unterschied: FreeStyle Libre fehlt ein Alarmsystem für zu hohe oder zu niedrige Werte. Auch ist ein Überblick über die Glukosewerte nur rückwirkend über 8 Stunden möglich. CGM-Systeme decken einen deutlich längeren Zeitraum ab.