Der Endokrinologe, der in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts das Konzept des "Metabolischen Syndroms" mit seiner Arbeitsgruppe entwickelt hat, sieht zudem den Verdauungstrakt als entscheidenden Angriffspunkt für eine wirkungsvolle Therapie des Metabolischen Syndroms. Wie in die Verdauung und aber auch in den Stoffwechsel eingriffen werden kann – sei es durch neue Medikamente oder auch bestimmte Nahrungsmittel -, ist daher ein zentraler Punkt des Dresdner Symposiums.
Im Rahmen des Pressegesprächs erläutert Professor Hanefeld die Bedeutung von Inkretin-Mimetika, DDP4-Inhibitoren und Rimonabant als vielversprechende pharmazeutische Neuentwicklungen, die nicht nur den Blutzuckerspiegel günstig beeinflussen, sondern auch den Appetit senken und das Gewicht reduzieren können.
Einen nicht-medikamentösen Ansatz bei der Diabetesvorbeugung verfolgt dagegen die Arbeitsgruppe "Prävention" des Nationalen Aktionsforums Diabetes Mellitus (NAFDM) in Sachsen. Der Sprecher der NAFDM-Arbeitsgruppe Dr. Peter Schwarz stellt ein Drei-Phasen-Konzept mit Risikoerkennung, Intervention zur Diabetesvorbeugung und Weiterbetreuung vor.
Auf die Prävention von Diabeteserkrankungen ausgerichtet ist auch die Arbeit von Kongresspräsident Professor Stefan Bornstein, Direktor der III. Medizinischen Klinik der Medizinischen Fakultät Dresden. Auf Zellebene untersucht der Forscher, welche Zusammenhänge zwischen hormonellen Stresssystemen und der Entstehung des Metabolischen Syndroms bestehen. Der Mediziner wird hierzu neue Erkenntnisse über die Bedeutung der Fettzellen als Hormonproduzenten vorstellen, die die Entwicklung des Metabolischen Syndroms wesentlich bestimmen.