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Mit Diabetes wandern – Unterzuckerung vermeiden

Leben mit Diabetes

© Robert Kneschke - fotolia.com

Wenn Insulin behandelte Diabetiker wandern gehen, sollten sie regelmäßig den Blutzucker messen, rät die Organisation diabetesDE. Denn die körperliche Belastung kann die Werte sowohl sinken als auch ansteigen lassen. Gefährlich kann vor allem eine Unterzuckerung werden.

Wandern auch bei Diabetes unbedingt empfehlenswert

Wandern ist für viele Menschen die schönste Art, sich zu bewegen. Auch für Menschen mit Diabetes, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen, ist Wandern ein idealer Sport. Für Typ-2-Diabetiker ist er wichtig, um ihre Blutzuckereinstellung zu verbessern, erklärt Dr. Jens Kröger, Vorstand der Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe. Auch für Typ-1-Diabetiker ist Wandern empfehlenswert, denn es senkt Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und ist gut für den Körper und das seelische Wohlbefinden.

Unterzuckerung rechtzeitig erkennen

Typ-1-Diabetiker  und alle Typ-2-Diabetiker, die mit Insulin behandelt werden, sollten beim Wandern allerdings stets ein Auge auf ihren Blutzucker haben. Denn während der Bewegung können kurzfristig starke Blutzuckerabsenkungen auftreten – bis hin zu gefährlichen Unterzuckerungen. Vor Beginn der Wanderung und zwischendurch etwa alle bis zwei Stunden sollte der Blutzucker gemessen werden, rät Dr. Jens Kröger. Zudem sei es wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten, so der Diabetologe. “Haben Sie eine gemütliche Wanderung gemacht, bedeuten Schwitzen und Herzjagen meist eine Unterzuckerung. Haben Sie sich ins Zeug gelegt und körperlich stark belastet, können Herzklopfen und Schwitzen auf eine starke Belastung hindeuten.”

Bei Anzeichen einer Unterzuckerung: Erst messen dann essen

Wie vor jeder körperlichen Belastung, sollte auch beim Wandern vor dem Start der Blutzucker gemessen werden. 150 bis 180 mg/dL (8,3 bis 10 mmol/L) sind eine gute Ausgangsbasis, um einen Sicherheitspuffer zu haben. Wer mit einem eher niedrigen Wert startet, kann nach einer halben Stunde eine Bewegungs-Broteinheit (BE) zu sich nehmen. Bei ersten Anzeichen einer Unterzuckerung gilt es, schnell zu reagieren. Der Grundsatz lautet: Erst essen, dann messen. Traubenzucker und langsam ins Blut gehende Kohlenhydrate wie Vollkornbrot dürfen deshalb  in keinem Wanderrucksack fehlen.

Blutzuckerwerte können auch ansteigen

Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes kann es sein, dass die Blutzuckerwerte beim Wandern ansteigen. “Die Zellen können nach körperlicher Anstrengung nicht mehr genügend Zucker aufnehmen”, erklärt der Diabetologe Dr. Stephan Kress. Als Folge schüttet der Körper Stresshormone aus, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Auch das lässt sich durch Messen rechtzeitig erkennen. “Sind die Blutzuckerwerte über 250 mg/dL (13,8 mmol/L), sollten sich Menschen mit Diabetes nicht stark anstrengen”, rät der Diabetologe. Sonst kann sich eine gefährliche Ketoazidose entwickeln.

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