Damit Berater in den Arbeitsagenturen chronisch kranke Jugendliche gut beraten können, ist ein Basiswissen in den häufigsten chronischen Krankheiten hilfreich. Erwerben können die Berater dieses Wissen bei einer Fortbildung im CJD Berchtesgaden.
Wer am Anfang seines Berufsweges mit dem Handicap einer chronischen Krankheit belastet ist, hat es nicht leicht. So kann zum Beispiel Diabetes viele Berufswünsche zunichtemachen. „Etwa 25.000 Jugendliche haben Diabetes Typ1“, erklärt Sieglinde Pfannebecker, Leiterin der medizinisch-beruflichen Rehabilitation im CJD Berchtesgaden, bei einer Fortbildung für Rehaberater, „für sie versuchen wir durch vorberufliche Maßnahmen und durch Ausbildungsangebote den Weg in den Beruf zu ebnen“. Die Zahl der Diabeteskranken nimmt zu. Trotz ausgefeilter Therapieansätze bleibt die Krankheit tückisch. Gerade der bei Jugendlichen oft stark schwankende Blutzucker kann zu Risiken führen. Bei der Berufswahl sollte bedacht werden, was ein Beruf für die Planbarkeit des Tagesablaufes und für die Stoffwechselkontrollen bedeutet. Wichtig ist auch die Frage, ob eine akute Unterzuckerung zur Selbst- oder Fremdgefährdung führen kann. „Busfahrer oder ähnliche Berufe sind für Diabetiker deswegen schwierig“, erklärt Rehaexpertin Sieglinde Pfannebecker, „aber es reicht nicht zu sagen, nein das geht nicht.“ Damit ein junger Diabetiker erfolgreich einen Beruf ergreifen kann, sind ein gelungenes Krankheitsmanagement und eine Abstimmung zwischen den persönlichen Fähigkeiten und den konkreten beruflichen Anforderungen notwendig.
Das CJD Berchtesgaden ist eine Rehabilitations-Einrichtung für chronisch kranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Es liegt auf ca. 1.000 m Höhe in einem allergen- und schadstoffarmen Hochgebirgsklima. Diese Lage garantiert beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung allergischer Erkrankungen wie Asthma und Neurodermitis. Weitere chronische Lungen- und Hauterkrankungen, Mukoviszidose, Diabetes und Adipositas können ebenfalls behandelt werden. Das Zentrum umfasst eine Fachklinik für die medizinische Betreuung, eine Grund- und Hauptschule für den regulären Schulbesuch sowie Einrichtungen zur Berufsorientierung und –erprobung. Sehr schwer erkrankte Jugendliche können eine komplette Ausbildung in neun Lehrberufen absolvieren. Auch der Besuch einer weiterführenden Schule – Realschule und Gymnasium – ist an den CJD Christophorusschulen Berchtesgaden möglich. Der Aufenthalt der Kinder und Jugendlichen dauert im Regelfall zwischen einigen Wochen und einem Jahr. Sieben Wohnhäuser mit insgesamt ca. 160 Plätzen stehen für Langzeitpatienten bereit.
Was ist das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands?
Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (www.cjd.de), zu dem das CJD Berchtesgaden gehört, ist ein Jugend-, Bildungs- und Sozialwerk, das jungen und erwachsenen Menschen Ausbildung, Förderung und Unterstützung anbietet. Nach dem Motto „Keiner darf verloren gehen!“ orientiert es die Inhalte seiner Arbeit am christlichen Menschenbild. Mehr als 150 000 Menschen nehmen jährlich bundesweit an über 150 Orten die Angebote des CJD wahr. Gegründet wurde das Jugenddorfwerk 1947 auf Initiative von Pastor Arnold Dannenmann.