“Mein Cholesterin ist zu hoch”. Diesen Satz haben Sie sicher schon von Verwandten oder Bekannten gehört. Die Frage ist dann: Um welchen Wert geht es genau? Der Gesamtcholesterinwert, der z B. im Rahmen des “Checkup 35” alle zwei Jahre als Untersuchung von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird, ist allein nicht sehr aussagekräftig. Grundsätzlich ist Cholesterin nämlich nicht schädlich, sondern ein lebenswichtiger Baustoff für die Gefäße. Der (gute) HDL-Cholesterin-Wert darf daher gerne etwas höher sein. Im Blick behalten sollte man dagegen das LDL-Cholesterin. Es verursacht Gefäßverkalkungen, auch Arteriosklerose genannt. Die Gefäße können sich verengen, und damit steigt das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Ab wann ist das LDL-Cholesterin zu hoch?
Hier gibt es keinen pauschalen Grenzwert, dieser orientiert sich am Herz-Kreislaufrisiko. Folgende Grenzwerte haben die Europäische Gesellschaft für Kardiologie und die Europäische Gesellschaft für Arteriosklerose festgelegt:- Für gesunde Menschen ohne Risikofaktoren gilt ein LDL-Cholesterinwert unter 115 mg/dl (<3,0 mmol/l) als Zielwert.
- Bei gesunden Menschen mit einzelnen Risikofaktoren, beispielsweise Übergewicht oder leicht erhöhtem Blutdruck, sollte der LDL-Cholesterinwert unter 100 mg/dl (<2,6 mmol/l) liegen.
- Für Patienten mit Diabetes oder mehreren Risikofaktoren sollte ein LDL-Cholesterin von unter 70 mg/dl (<1,8 mmol/l) angestrebt werden.
- Bei Patienten mit bekannten Gefäßverkalkungen, z. B. mit einem Stent in den Herzkranzgefäßen oder Patienten nach Herzinfarkt oder Schlaganfall und anderen Personen mit sehr hohem Risiko liegt der LDL-C-Zielwert unter 55 mg/dl (1,4 mmol/l). Bei besonderen Risiko-Konstellationen kann es sinnvoll sein das Cholesterin noch weiter zu senken.
Welche Medikamente senken das LDL-Cholesterin?
Eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und Rauchverzicht tragen zur Herzgesundheit bei. Auch das LDL-Cholesterin lässt sich häufig durch eine Umstellung des Lebensstils senken – aber eben nicht immer, oder nicht ausreichend. Dann verordnet die Ärztin bzw. der Arzt Medikamente. Erste Wahl sind hier hier die Statine. Sie verhindern, dass sich LDL-Cholesterin in den Gefäßwänden einlagert. Statine sind langjährig erprobt und meist gut verträglich. Als Nebenwirkung sind in erster Linie Muskelbeschwerden bekannt. Wer darunter leidet, sollte den Arzt auf einen möglichen Wechsel des Statins ansprechen. Lässt sich das LDL-Cholesterin über ein Statin nicht ausreichend senken, gibt es weitere Medikamente, die teilweise in Kombination verordnet werden können. Mehr zu diesen Medikamenten finden Sie hier auf der Seite der Deutschen Herzstiftung.Quelle: Deutsche Herzstiftung (www.herzstiftung.de) und eigene Recherche.
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