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Können Leberzellen zu Betazellen werden?

Diabetsforschung

© Sven Hoppe - Fotolia

Zellbasierte Therapien sind ein möglicher Ansatz zur Heilung von Typ-1-Diabetes. In einer neuen Studie untersucht die Diabetes-Forscherin Dr. Francesca Spagnoli, ob sich Leberzellen zu Insulin produzierenden Zellen umprogrammieren lassen.

Betazellen produzieren Insulin

Für die Insulinproduktion sind bei gesunden Menschen die Betazellen der Bauchspeicheldrüse zuständig. Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes sind diese Zellen durch eine Autoimmunreaktion zerstört, sie müssen Insulin über Spritzen, Insulinpens oder eine Insulinpumpe zuführen. Auch bei Typ-2-Diabetikern können Betazellen im Verlauf der Erkrankung zu Grunde gehen, so dass sie Insulin spritzen müssen.

Ersatz für Betazellen gesucht

Forscher suchen weltweit nach Verfahren, zerstörte Betazellen durch gesunde Zellen zu ersetzen. So ist es schon länger möglich, Bauchspeicheldrüsen oder isolierte Zellen zu transplantieren. Der dauerhafte Erfolg blieb allerdings bisher aus. „Zum einen gibt es nicht genügend Spender, zum anderen arbeiten die transplantierten Zellen oder das transplantierte Organ häufig nur sehr eingeschränkt, so dass die Patienten häufig nach fünf Jahren ein neues Transplantat benötigen oder erneut Insulin spritzen müssen“, erläutert Dr. Francesca Spagnoli vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin. Sie hat ein anderes Verfahren entwickelt, um Betazellen zu ersetzen.

Aus Leberzellen sollen Betazellen werden

Der Ansatz von Dr. Francesca Spagnoli beruht auf einer zellbasierten Therapie. Hier werden Zellen in ihrer Funktion „umprogrammiert“, so dass sie im Körper andere Aufgaben übernehmen können. Als besonders vielversprechende Quellen sieht die Forscherin Leberzellen an. Leber- und Bauchspeicheldrüse haben einiges gemeinsam, so Dr. Spagnoli. „Sie spielen eine wichtige Rolle im Stoffwechsel und regulieren den Blutzuckerspiegel.“ Dr. Spagnoli ist es bereits bei Mäusen gelungen,  Leberzellen in Zellen der Bauchspeicheldrüse umzuwandeln. Dieses Verfahren ist inzwischen sogar beim Europäischen Patentamt zum Patent angemeldet. Nun will die Diabetes-Forscherin in einer neuen Studie untersuchen, ob sich das Verfahren auf den Menschen übertragen lässt. Der Europäische Forschungsrat findet diesen Ansatz so interessant, dass er die Studie mit 150.000 Euro fördert. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein.

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