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Gute Nachricht für Diabetiker mit atherogener Dyslipidämie

Die ACCORD-Lipidstudie bringt Typ-2-Diabetikern mit atherogener Dyslipidämie (niedriges HDL-Cholesterin und hohe TG) neue Hoffnung. Das kardiovaskuläre Risiko kann um zusätzliche 31% verkleinert werden. Typ-2-Diabetiker mit einer atherogenen Dyslipidämie (TG: 204 mg/dl oder 2,3 mmol/l oder höher und HDL-C: 34 mg/dl oder 0,88 mmol/l oder weniger) dürfen in Sachen kardiovaskuläres Risiko aufatmen. In der “Action to Control Cardiovascular Risk in Diabetes” (ACCORD)-Lipidstudie (1), hatte die Patientengruppe mit atherogener Dyslipidämie 70% mehr kardiovaskuläre Ereignisse (kardiovaskulärer Tod, Herzinfarkte und Schlaganfälle) als alle anderen. Ihr mit atherogener Dyslipidämie verbundenes Risiko war mit dem Risiko vergleichbar, das Patienten aufweisen, die schon einmal einen oder mehrere kardiovaskuläre Ereignisse (17,3 Prozent versus 18,1 Prozent) erlitten hatten. Professor Jean-Charles Fruchart, Präsident der Residual Risk Reduction Initiative (R3i), einer unabhängigen Schweizer Stiftung, sagte: “In den letzten 2 Jahren hat sich R3i auf die Hypothese konzentriert, dass das kardiovaskuläre Restrisiko bei Statin-behandelten Patienten im Zusammenhang mit der atherogenen Dyslipidämie steht. (2,3) Die ACCORD-Lipidstudie bestätigt nicht nur diese Hypothese, sondern auch den Wert, Fenofibrat zu einem Statin hinzuzugeben, um dieses hohe kardiovaskuläre Restrisiko zu reduzieren. Diese Annahme stimmt mit den aktuellen Richtlinien der American Diabetes Association (4) und dem Adult Treatment Panel III des National Cholesterol Education-Programms (5) überein.” Der Vorteil von Fenofibrat wurde nur in der Gruppe der Diabetes-Patienten mit atherogenischer Dyslipidämie beobachtet. “Der Anteil der Patienten mit atherogenischer Dyslipidämie betrug bei der ACCORD-Lipid-Studie nur 17%. In der klinischen Praxis ist das Problem jedoch signifikant größer. Wir sind nun dabei, dies im Rahmen der REsiduAl risk Lipids and Standard Therapies (REALIST)-Studie zu quantifizieren. Diese von R3i gesponsorte Studie wird an der Harvard Medical School und an über 20 gut bekannten akademischen Zentren auf der ganzen Welt durchgeführt”, sagt Frank Sacks, Professor an der Harvard Medical School, Boston, USA und Vizepräsident von R3i. Bei der ACCORD-Lipidstudie reduzierte Fenofibrat auch die Mikro- und Makro-Albuminurie, Merkmale der diabetischen Nierenkrankheit. Dies stimmt mit den Ergebnissen früherer klinischer Studien überein. (6,7) “Die diabetische Nephropathie ist ein großes Behandlungsproblem. Daher ist es wichtig zu wissen, dass Fenofibrat diesen Patienten Vorteile bietet”, so Michel Hermans, Professor der Cliniques Universitaires Saint-Luc, Brüssel, Belgien und Generalsekretär von R3i. Die Studie betätigte außerdem, dass die Kombination von Fenofibrat mit Simvastatin nicht zu einem erhöhten Risiko von Myopathie (Muskelprobleme), venösen Thrombosen oder Pankreatitis führte. Tatsächlich gab es bei den mit Fenofibrat behandelten Patienten weniger Todesfälle als bei den Patienten, die nur mit Simvastatin behandelt wurden.

R3i ist führend bei der Erforschung der atherogenischen Dyslipidämie bei Typ-2-Diabetes

Die atherogene Dyslipidämie ist weit verbreitet und ihre Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) nimmt infolge der globalen Epidemie des Typ-2-Diabetes, des Übergewichtes und des metabolischen Syndroms merklich zu. (8) Daher ist zu erwarten, dass in den USA ungefähr die Hälfte der Patienten mit hohem Risiko, die mit einer Statin-Therapie beginnen, eine zusätzliche Behandlung benötigen, um ihre Triglyzeride zu senken und/oder um ihr HDL-Cholesterin zu erhöhen. (9)

Rückblickende Erfassung älterer Studien

R3i reagiert auf dieses äußerst wichtige klinische Problem. Angesichts der Größenordnung der globalen Epidemie des Typ-2-Diabetes – insbesondere in Entwicklungsländern – ist die Bekämpfung der atherogenen Dyslipidämie von grundlegender Bedeutung. Als einzige unabhängige globale Forschungsstiftung, die sich auf dieses Problem konzentriert, entwickelt R3i Empfehlungen für evidenzbasierte Strategien, um das vaskuläre Restrisiko zu reduzieren. Zurzeit führt R3i die weltweit erste epidemiologische Studie (REALIST) durch, um die Prävalenz der atherogenischen Dyslipidämie und damit des Restrisikos für kardiovaskuläre Ereignisse nachzuweisen. Der ACCORD-Lipid-Studie folgt eine Meta-Analyse der Patienten-Untergruppen mit atherogener Dyslipidämie früherer Fibratstudien.

Information zur ACCORD-Sudie

Die ACCORD-Studie wurde vom National Heart, Lung and Blood Institute (NHLBI), einem Teil des National Institutes of Health (NIH) in den USA, gesponsort und in den USA und Kanada durchgeführt. Bei dem ACCORD-Lipid-Behandlungsarm bestand die Schlüsselfrage darin, ob die Kombination von Fenofibrat mit Simvastatin bei der Reduzierung kardiovaskulärer Ereignisse wirksamer ist als eine Therapie mit Statin. Fenofibrat wurde ausgewählt, weil Untergruppenanalysen aus vorhergehenden Studien zusätzliche Vorteile bei Patienten mit Typ-2-Diabetes oder bei Anzeichen von abdominaler Fettleibigkeit gezeigt hatten. (10, 14) Keine andere klinische Studie hatte diese Strategie vorher untersucht. Die behandelte Population erfüllte jedoch ausgedehntere Einschlusskriterien als die, die von den aktuellen Richtlinien für Fenofibrat empfohlen werden. Mehr als 80% der Patienten hatten keine hinreichend hohen TG-Werte und geringe HDL-C-Werte, welche eine Behandlung gemäß der aktuellen klinischen Praxis gerechtfertigt hätten. In der ACCORD-Lipidstudie wurde nachgewiesen, dass die Ausdehnung der Fenofibrat-Behandlung auf diese breitere Population im Hinblick auf die primären oder sekundären kardiovaskulären Ergebnisse bei der gesamten Studienpopulation zu keinen signifikanten Vorteilen führte. Die Studie zeigte jedoch eine wesentliche Reduzierung der kardiovaskulären Ereignisse mit einer Fenofibrat-Simvastatin-Behandlung bei Patienten mit atherogenischer Dyslipidämie. Die Ereignisraten von 17,3% bei der Simvastatin-Monotherapie-Gruppe sanken auf 12,4% bei der Kombinationsbehandlung über einen Zeitraum von 4,7 Jahren ab. Dieses Ergebnis stützt die aktuellen Richtlinien und die gängige klinische Praxis. Weitere Informationen über R3i finden Sie auf der R3i-Website: www.r3i.org
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