Nähere Informationen gibt es beim Institut für Diabetesforschung, Prof. Ziegler, Kölner Platz 1, 80804 München, Tel: 089 30793114, E-Mail: prevent.diabetes@lrz.uni-muenchen.de.
BABYDIÄT-Studie zur Verhinderung von Typ-1-Diabetes bei Kindern
– noch etwa 40 Kinder können teilnehmen
Das Institut für Diabetesforschung in München bietet Neugeborenen mit einem an Typ-1-Diabetes erkrankten erstgradig Verwandten die Teilnahme an einer kontrollierten Ernährungsumstellung im Rahmen der BABYDIÄT Studie an. Die veränderte Ernährung während des ersten Lebensjahres soll nach bisherigem Forschungsstand bei Kindern mit einem erhöhten Typ-1-Diabetes Risiko das Auftreten der Erkrankung möglicherweise verhindern.
Bereits über 100 Kinder nehmen an der Ernährungsumstellung teil, weitere 40 können noch mitmachen. Die BABYDIÄT-Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.Teilnehmen können bundesweit alle Neugeborenen, die nicht älter als 3 Monate sind und deren Vater, Mutter oder Geschwisterkind an Typ-1-Diabetes erkrankt ist.
Nähere Informationen gibt es beim Institut für Diabetesforschung, Prof. Ziegler, Kölner Platz 1, 80804 München, Tel: 089 30793114, E-Mail: prevent.diabetes@lrz.uni-muenchen.de.
Hintergrundinformationen
Typ-1-Diabetes bei Kindern
In den letzten Jahren kommt Typ-1-Diabetes nicht nur insgesamt häufiger vor, sondern tritt auch immer früher auf. So zeigen Studien, dass Kinder häufig schon in den ersten beiden Lebensjahren Inselautoantikörper, also Immunabwehrstoffe gegen Bestandteile der Insulin produzierenden Zellen ihrer Bauchspeicheldrüse entwickeln. Das kann bereits in frühester Kindheit zur Entzündung und Zerstörung dieser Zellen und zu Insulinmangel führen. Die Folge sind erste spürbare Symptome des Typ-1-Diabetes: starker Durst, verstärkter Harndrang und Gewichtsabnahme. Das zur Blutzuckerregulation notwendige Hormon Insulin muss mehrmals täglich gespritzt werden.
Ursachen für die Entstehung des Typ-1-Diabetes – Forschungsstand
Heute sind bestimmte Vererbungsmerkmale bekannt, die mit einem erhöhten Risiko für Typ-1-Diabetes verbunden sind und die anhand einer Blutprobe bestimmt werden können. Man geht jedoch davon aus, dass erst ein Zusammenspiel von genetischen und umweltbedingten Faktoren den Typ-1-Diabetes auslöst. Dabei scheinen insbesondere Faktoren, die in den ersten beiden Lebensjahren auf ein Kind einwirken, wesentlich zu sein. Neben verschiedenen Infektionserregern und psychosozialen Faktoren wie Stress kommen dafür vor allem Ernährungsfaktoren in Betracht.
Ein Zusammenhang zwischen der Stilldauer oder dem frühen Verzehr von Kuhmilch und der Entstehung des Typ-1-Diabetes wurde vermutet, konnte aber in neueren Studien nicht gesichert bestätigt werden.
Zwei voneinander unabhängige Studien konnten allerdings eine frühe Gabe von getreidehaltiger Beikost übereinstimmend als möglichen Auslöser von Typ-1-Diabetes ausmachen. Mit ersten Ergebnissen der BABYDIÄT-Studie hinsichtlich dieses Ernährungsfaktors rechnet man etwa 2008.