Die Techniker Krankenkasse (TK) hat Ende April 2018 die bundesweit erste elektronische Gesundheitsakte vorgestellt. Hier sollen die Versicherten alle Gesundheits- und Krankheitsdaten in Zukunft an einem Ort speichern können. TK-Versicherte können sich jetzt für den Anwendertest von “TK-Safe” registrieren.
Patienten tragen Labordaten und Röntgenbilder von A nach B
Die Mühlen im Gesundheitssystem mahlen bisher langsam: Ärzte, Krankenhäuser, Therapeuten – jede medizinische Institution speichert Gesundheits- und Krankheitsdaten auf eigenen Systemen. Patienten selbst haben hier keinen Zugriff. Sie müssen Labordaten, Röntgenbilder und andere medizinische Daten mühsam selbst anfragen und zusammentragen, wenn zur Mitbehandlung ein anderer Arzt hinzugezogen wird oder sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die Lösung im Zeitalter der Digitalisierung in der Medizin ist die elektronische Gesundheitsakte. Seit Jahren arbeiten Experten Lösungen dafür aus, bei denen vor allem der Datenschutz eine wichtige Rolle spielt. Nun hat die Techniker Krankenkasse die bundesweit erste elektronische Gesundheitsakte vorgestellt.Was wird in der elektronischen Gesundheitsakte gespeichert?
Im Mittelpunkt der elektronischen Gesundheitsakte steht der Patient, der zum Manager seiner Gesundheits- und Krankheitsdaten wird. Er bestimmt, welche Daten strukturiert an einem Ort gespeichert werden. In die Gesundheitsakte hochgeladen werden können alle relevanten Daten, die der Techniker Krankenkasse über ihre Versicherten vorliegen. “So bekommen sie auf Wunsch beispielsweise ihre Impfhistorie, eine Auflistung ihrer verschreibungspflichtigen Medikamente oder Übersichten über ihre Arzt- und Zahnarztbesuche inklusive Diagnosen. Die Informationen können manuell um eigene Daten ergänzt werden. Freiverkäufliche Medikamente lassen sich per Barcodescanner hinzufügen, Arztbriefe oder Röntgenbilder können hochgeladen werden”, heißt es in einer Presseinformation der Techniker Krankenkasse vom 24. April 2018.Wie funktioniert die elektronische Gesundheitsakte
“TK-Safe” sei ein digitaler Datentresor, auf den die Versicherten überall und jederzeit mit ihrem Smartphone über die TK-App zugreifen können, heißt es in Presseinformation. Die Daten werden auf Rechnern der IBM Deutschland gespeichert. Das Unternehmen hat die elektronische Gesundheitskarte zusammen mit der Techniker Krankenkasse entwickelt. Aber: Weder die TK noch IBM haben Zugriff auf die Akte, dies hat nur der Patient selbst, betont Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung sorgt dafür, dass die Akte ausschließlich auf einem registrierten Smartphone mit dem persönlichen Passwort innerhalb der TK-App eingesehen werden kann. Gleichzeitig werden die Daten Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Wechselt der Versicherte seine Krankenkasse, bleiben die Daten trotzdem in der Gesundheitsakte gespeichert.Ärzte und Krankenhäuser haben (noch) keinen Zugriff
Mit der neuen Gesundheitsakte erhalten die Patienten Zugriff auf ihre Gesundheits- und Krankheitsdaten und können sich einen Überblick verschaffen. Wem sie Zugriff gewähren, bestimmen sie selbst. Ärzte und Krankenhäuser können im Moment noch nicht darauf zurückgreifen, dafür fehlen die rechtlichen Voraussetzungen. In Zukunft soll die elektronische Gesundheitskarte mit einem elektronischen Patientenfach kompatibel sein, auf das Mediziner Zugriff erhalten können.Versicherte der Techniker Krankenkasse können sich hier für den Beta-Test von TK-Safe registrieren.