(30.4.2022) Ein eingewachsener Fußnagel ist lästig und schmerzhaft. Zu den häufigsten Ursachen gehören – neben einer genetischen Veranlagung – eine vermehrte Druckbelastung durch zu enges Schuhwerk oder eine falsche runde Schneidetechnik des Nagels. Die Selbstbehandlung ist schwierig, am besten ist man mit diesem Problem bei einer medizinischen Fußpflege- oder Podologiepraxis aufgehoben. Podologinnen und Podologen sind speziell ausgebildete medizinische Gesundheitsfachkräfte, die auch “Risikopatienten” wie Menschen mit Diabetes behandeln dürfen.
GB-A öffnet den Weg für die Kostenübernahme
Eine wirksame Möglichkeit der Behandlung ist die sogenannte Nadelspange, mit der Fehlstellungen korrigiert und ein zukünftiges Einwachsen verhindert werden kann. Ärztinnen und Ärzte können dieses Verfahren voraussichtlich ab 1. Juli 2022 auf Rezept verordnen und ihre Patienten dafür an eine Podologiepraxis überweisen. Dies hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am 17. Februar 2022 beschlossen. Die Kosten für die Behandlung können dann von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Voraussetzung ist, dass das Bundesministerium für Gesundheit gegen den Beschluss keine rechtlichen Einwände hat.Was ist eine Nagelspange?
Bei der Nagelspangenbehandlung wird eine Korrekturspange individuell angefertigt und an den betroffenen Nagel angepasst. Ziel ist eine mechanische Druckentlastung, um ein Fortschreiten des Einwachsens in das umliegende Gewebe oder des Entzündungsprozesses zu verhindern. Der Nagel kann dann wieder in seiner natürlichen Form nachwachsen. Wie lange die Spange getragen werden muss, hängt vom Stadium des Krankheitsbildes und dem Grad der Entzündung ab. Sofern begleitend eine Wundbehandlung der verletzten oder entzündeten Haut notwendig ist, ist dies jedoch weiterhin ausschließlich eine ärztliche Leistung.Was ist die Aufgabe eines Podologen?
Der Begriff Podologie wird aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet:- Podo = der Fuß
- und logie = die Lehre
In Deutschland gibt es zwei Fachverbände, in denen sich Podologinnen und Podologen zusammengeschlossen haben:
Der Deutsche Verband für Podologie (ZFD) e. V. ist die maßgebliche Berufsorganisation von Podologinnen und Podologen in Deutschland.
Auf der jeweiligen Internetseite der Verbände können Sie nach Adressen von Podologinnen und Podologen in Ihrer Nähe suchen.
Quelle: Medieninformation des Gemeinsames Bundesausschusses (GB-A) vom 17. Februar 2022 und www.diabetes-news.
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