Was für die Risikogruppen Diabetiker und Hypertoniker gilt, gilt auch für die Gesamtbevölkerung, meint Galle: “Nierenerkrankungen sind behandelbar, wenn sie zeitig erkannt werden. Die Gesellschaft für Nephrologie empfiehlt daher, zum turnusmäßigen Gesundheits-Check, den die Krankenkassen ihren Versicherten ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre empfehlen, auch einen Urintest durchführen zu lassen.” Neben der Früherkennung von Nierenerkrankungen sei dieser Test auch ein Indikator für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
“Erst in jüngster Zeit wurde die eingeschränkte Nierenfunktion und/oder eine Proteinurie auch eindeutig als unabhängiger Risikofaktor für das kardiovaskuläre Risiko identifiziert. Diese Erkenntnis wurde u.a. aus der HOPE-Studie und der VALIANT-Studie gewonnen und hat sich mittlerweile in großen epidemiologischen Erhebungen widergespiegelt. Von entscheidender Bedeutung ist dabei, dass es zu einem Anstieg des kardiovaskulären Risikos nicht erst im fortgeschrittenen Stadium der Nierenerkrankung kommt, sondern bereits sehr früh, d.h. bei einer GFR unter 60 ml/min sowie beim Vorliegen einer Mikroalbuminurie.”