diabetesDE warnt vor einseitiger Ernährung im Kleinkindalter
30 Prozent zu wenig Gemüse und 50 Prozent zu viel Wurst und Fleisch landen in Deutschland auf den Tellern von Ein- bis Dreijährigen: Schon bei Kleinkindern haben Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Kinderernährung schlechte Ernährungsgewohnheiten festgestellt. diabetesDE empfiehlt Eltern, von Anfang an auf eine ausgewogene Ernährung ihrer Kinder mit vielen pflanzlichen und wenigen tierischen Nahrungsmitteln zu achten. Dies trägt dazu bei, Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 vorzubeugen.
„Die Ernährung in der frühen Kindheit ist prägend und wirkt sich auf das spätere Ernährungsverhalten und die Gesundheit aus“, sagt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE und Chefarzt am Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover. Doch im Alltag deutscher Familien wird dieser Zusammenhang bislang offenbar immer noch zu wenig berücksichtigt.
In der German Representative Study of Toddler Alimentation Studie (GRETA) des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) in Dortmund werteten Wissenschaftler die Ernährungsgewohnheiten von fast 600 Kindern im Alter von 10 Monaten bis zum dritten Geburtstag aus. Für die Erhebung hatten die Eltern eine Woche lang protokolliert, was ihre Kinder aßen und tranken. Die Daten verglichen die Wissenschaftler anschließend mit einem am FKE entwickelten Präventionskonzept für die Ernährung von Kindern.
Wie die Forscher feststellten, nahmen die Kinder insgesamt zu wenige pflanzliche Lebensmittel zu sich. Bei Gemüse erreichten sie nur etwa 70 Prozent der empfohlenen Menge, bei Brot waren es rund 60 Prozent. Nur etwa ein Viertel davon war Vollkornbrot. Auch Fisch kam eher selten auf den Tisch, hiervon aßen die Kinder etwa die Hälfte der empfohlenen Menge.
50 Prozent über dem empfohlenen Wert lag hingegen der Konsum von Fleisch und Wurstwaren. Bei Eiern lagen die Verzehrmengen 20 Prozent, bei Süßigkeiten 60 Prozent über den Empfehlungen. Laut Untersuchung gibt es aber auch Nahrungsmittel, die Kinder in der optimalen Menge zu sich nehmen.
So lag die Aufnahme von Milchprodukten und Obst im empfohlenen Bereich. Und auch die wünschenswerte Ballaststoffzufuhr wurde im Mittel erreicht.
Zudem nahmen die Kinder nicht mehr als die empfohlene Kalorienmenge zu sich. Körpergewicht und Größe der Kinder lagen im Durchschnitt nahe der deutschen Referenzwerte.
Bei der Analyse der aufgenommenen Nährstoffe stellten die Forscher jedoch fest, dass zwar die Menge nicht jedoch die Qualität der Fette und Kohlenhydrate den Empfehlungen entsprach. Bei den Kohlenhydraten war der Anteil an zugesetzten Zuckern zu groß und unter den Fetten fanden die Wissenschaftler zu viele gesättigte Fettsäuren. Bei den Vitaminen und Mineralstoffen waren es Vitamin D, Eisen und Folsäure die nicht ausreichend auf dem Speiseplan vertreten waren.
Wie die Forscher zudem feststellten, tranken die Kinder im Durchschnitt nur 60 Prozent der empfohlenen Menge. Zu häufig, vor allem bei den etwas Älteren, bestanden die Getränke aus zuckerhaltigen Limonaden. Der Anteil der Zuckergetränke lag bei den Dreijährigen bei 11 Prozent. „Wasser und ungesüßter Tee hingegen sind kalorienfreie und somit ideale Durstlöscher“, kommentiert Danne. Insgesamt sollten Eltern im Hinblick auf die langfristige Gesundheit ihrer Kinder mehr darauf achten, welche Lebensmittel und Getränke sie ihren Kindern anbieten.