Kleine Verletzungen sind für Diabetiker gefährlich
Viele freuen sich schon darauf, die Sandalen aus dem Winterschlaf zu holen bzw. endlich wieder barfuß zu laufen. Wer Diabetes hat, sollte dabei allerdings genau auf seine Füße achten. Denn bereits kleine Steinchen im Schuh verursachen gefährliche Wunden unter den Füßen und Sandalenriemen reizen unbemerkt die Haut. Daraus können sich schnell Infektionen entwickeln und zu größeren Wunden führen. Wer bereits ein diabetisches Fußsyndrom hat, ist besonders gefährdet, denn er spürt die Schmerzen nicht mehr.Diabetisches Fußsyndrom als Folgeerkrankung
Ursache für das diabetische Fußsyndrom, wie die Folgeerkrankung des Diabetes genannt wird, ist eine schlechte Durchblutung oder eine Nervenschädigung (Neuropathie). Dadurch kann das Schmerz- und Temperaturempfinden verloren gehen. So „werden kleine Verletzungen häufig zu spät bemerkt, entzünden sich oder ziehen eine Infektion nach sich“, erklärt Professor Dr. med. Ralf Lobmann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Geriatrie des Bürgerhospitals in Stuttgart. „Innerhalb weniger Tage können dadurch unbemerkt aus kleinen Rissen oder Druckstellen schwere Infektionen mit tiefen Wunden entstehen. Sie können zum Absterben des betroffenen Gewebes führen und die Amputation einzelner Zehen oder größerer Teile des Fußes notwendig machen“, warnt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Diabetischer Fuß der Deutschen Diabetes Gesellschaft.Die Füße regelmäßig untersuchen
Prof. Lobmann gab beim Experten-Chat am 9. April 2015 auf www.diabetesde.org Tipps zu Fußpflege, Achtsamkeit und passendem Schuhwerk. Er rät von Barfußgängen und Sandalen ab. Spezielle Schuhe, um Druckstellen auf der Fußsohle zu verhindern und eine weiche Fußbettung seien unverzichtbar. Außerdem rät Lobmann Diabetikern, täglich ihre Füße selbst zu untersuchen und dabei einen Spiegel zu Hilfe zu nehmen sowie bei kleinen Verletzungen sofort zum Arzt zu gehen. Den vollständigen Experten-Chat von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe können Sie hier nachlesen:Chat “Dem diabetischen Fußsyndrom vorbeugen”