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Blutdruck sollte nachts niedriger sein

Schlafmangel kann Diabetes verursachen

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Wenn der Blutdruck nachts zu hoch ist, belastet dies nicht nur das Herz. Die erhöhten Werte können auch Vorboten eines Typ-2-Diabetes sein. Das zeigt eine neue Studie aus Spanien.

Nächtliche Blutdruckwerte niedriger

Der Blutdruck sollte während des Schlafens 120/70 mmHg nicht überschreiten, empfehlen die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie und die Deutsche Hochdruckliga in einer gemeinsamen Leitlinie*. Der empfohlene obere (systolische) Blutdruck liegt damit um etwa 10 % niedriger als am Tag. Nicht alle Menschen erreichen diesen Wert, wie die Praxis zeigt. In der spanischen MAPEC-Studie (Monitorización Ambulatoria para Predicción de Eventos Cardiovasculares) wurden nun die Konsequenzen eines erhöhten nächtlichen Blutdrucks untersucht – mit interessanten Ergebnissen**.

Vorbote des Typ-2-Diabetes

In die Studie an der Universität Vigo waren 2556 Männer und Frauen mit und ohne Bluthochdruck einbezogen – alle zu Beginn der Untersuchung ohne Diabeteserkrankung. Mindestens einmal im Jahr, bei bekannten Hochdruckpatienten auch häufiger, wurden mittels einer 48-Stunden-Langzeitmessung der Blutdruck sowie die Schlaf- und Wachzeiten kontrolliert. Außerdem wurden die Teilnehmer regelmäßig auf Typ-2-Diabetes untersucht. Nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 5,9 Jahren waren 190 der 2556 Männer und Frauen an Typ-2-Diabetes erkrankt. Als zuverlässigstes Instrument, um die Erkrankung vorauszusagen, stellte sich der erhöhte nächtliche Blutdruck heraus. Auch interessant: Wer Blutdruck senkende Tabletten vor dem Schlafengehen einnahm anstatt tagsüber, hatte ein niedrigeres Diabetesrisiko. Die Autoren der Studie folgern, dass die Senkung des nächtlichen Blutdrucks eine effektive Methode zur Vorbeugung des Typ-2-Diabetes sein könnte.

Blutdruckwerte kontrollieren

Mit den Blutdruckwerten steigt auch das Risiko für Schädigungen des Herzens, der Nieren und des Gehirns. Erhöhte Werte verursachen zunächst einmal keine Beschwerden, daher werden sie häufig nicht bemerkt. Weil Bluthochdruck ein häufiger Begleiter des Diabetes ist, sollten die Werte regelmäßig gemessen werden. Im Gesundheits Pass Diabetes ist eine routinemäßige Messung alle drei Monate vorgesehen. Stellt der Arzt erhöhte Werte fest, kann zunächst eine Langzeitblutdruckmessung sinnvoll sein. Ganz wichtig: Tabletten zur Senkung des Blutdrucks müssen konsequent und regelmäßig eingenommen werden, damit sie wirken. Außerdem muss der Blutdruck auch zu Hause regelmäßig selbst gemessen werden.

* Leitlinien für das Management der arteriellen Hypertonie 2013

** Hermida RC et al. Sleep-time BP: prognostic marker of type 2 diabetes and therapeutic target for prevention. Diabetologia 2015 pp 1-11. First online 23 September 2015.

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