Sotagliflozin als Add-on zu Insulin bei Typ-1-Diabetes
SGLT2-Hemmer wurden ursprünglich zur Therapie des Typ-2-Diabetes entwickelt, werden aber zunehmend eine Option auch zur Behandlung des Typ-1-Diabetes. Einzelne Wirkstoffe können nun ergänzend zu Insulin bei übergewichtigen Patienten mit Diabetes Typ 1 eingesetzt werden. Ende März 2019 erhielt der Wirkstoff Dapagliflozion eine entsprechende Zulassung durch die Europäische Kommission (wir berichteten). Nun hat die Europäische Kommission grünes Licht für einen weiteren Wirkstoff gegeben: Sotagliflozion (Handelsname Zynquista).Für erwachsene Typ-1-Diabetiker mit Übergewicht gedacht
Analog zu Dapagliflozion kann auch Sotagliflozoin zur Behandlung von erwachsenen Typ-1-Diabetikern mit einem Body-Mass-Index (BMI) ≥ 27 kg/m2 eingesetzt werden, die trotz optimaler Insulintherapie keine gute Blutzuckereinstellung erreichen. Das Medikament soll – ergänzend zu Insulin – eine Senkung des HbA1c-Wertes und den systolischen Blutdrucks bewirken sowie zur Gewichtsabnahme beitragen. Diese Effekte zeigten sich unter anderem im klinischen Studienprogramm inTandem*, in dem die Sicherheit und Wirksamkeit von Sotagliflozin bei etwa 3.000 Erwachsenen mit unzureichend kontrolliertem Typ-1-Diabetes untersucht wurde. Wie bei anderen SGLT-2-Hemmern zeigte sich in den Studien ein erhöhtes Risiko für Pilzinfektionen im Genitalbereich sowie für Diabetische Ketoazidosen. Vor allem im Hinblick auf das Ketoazidose-Risiko, das bei Typ-1-Diabetes ohnehin vorhanden ist, müssen Patienten, die als Add-on einen SGLT2-Hemmer erhalten, besonders geschult werden.*Danne T et al. “inTandem1 and inTandem2: increased time in range with sotagliflozin as adjunct therapy to insulin in adults with type 1 diabetes by 24-week continuous glucose monitoring”, Abstract #610, presented at European Association for the Study of Diabetes 54th Annual Meeting, October 1-5, 2018, Berlin, Germany
Quelle: Presseinformation der Firma Sanofi vom 30.04.19
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