Bluthochdruck ist auch für Menschen mit Diabetes kein Grund, auf den Saunabesuch zu verzichten. Tipps dazu gibt Professor Dr. med. Reinhard Ketelhut, Experte der Deutschen Hochdruckliga e.V.
Kein Angst vor dem Saunabesuch
Wer regelmäßig in die Sauna geht, kann sein Immunsystem stärken und Erkältungen vorbeugen. Und in der kalten Jahreszeit tut Wärme einfach gut. Für Menschen mit Bluthochdruck gilt dies genauso, doch viele haben Bedenken, dass der Saunabesuch Herz-Kreislaufprobleme mit sich bringen könnte. Häufig sind die Ängste unbegründet. „Wer einen gut eingestellten Blutdruck hat, muss auf das Saunavergnügen nicht verzichten“, sagt Professor Dr.Reinhard Ketelhut, Sportwissenschaftler und Sportmediziner am Medical Center Berlin.
Regelmäßiges Saunieren reguliert den Blutdruck
Tatsächlich ist der Saunabesuch zunächst eine Belastung für das Herz-Kreislaufsystem. Die Körpertemperatur steigt an und durch die Ausschüttung von Stresshormonen beschleunigt sich die Herzfrequenz. Der obere (systolische) und untere (diastolische) Blutdruckwert steigt an. Es kommt also in der Sauna nicht, wie häufig vermutet, zu einem Abfall des diastolischen Wertes. „Die Blutdrucksenkung tritt erst in der Ruhephase ein und hält noch lange an“, sagt Ketelhut. Für diese Blutdrucksenkung ist zum Teil auch der Flüssigkeitsverlust verantwortlich – aber nicht nur. Studien haben gezeigt, dass bei regelmäßigem Saunieren eine dauerhaft günstige Wirkung auf die Blutdruckregulation zu erwarten ist, sagen Experten der Deutschen Hochdruckliga.
Tipps zum Saunabesuch bei Bluthochdruck
„Wer sich lange nicht mehr körperlich belastet oder Sport getrieben hat, sollte – ebenso wie Patienten mit Vorerkrankungen – vor dem ersten Saunabesuch seinen Arzt hinzuziehen“, rät Professor Dr. med. Rainer Ketelhut. Voraussetzung für den Saunabesuch sei ein gut eingestellter Blutdruck. Einsteiger sollten mit etwa drei bis fünf Minuten Aufenthalt beginnen und sich dann langsam steigern. Zu Beginn müsse es auch nicht gleich die trockene finnische Sauna mit Temperaturen von 80 bis 100 °C sein, so der Sportmediziner. Empfehlenswert seien vielmehr Dampf- und Biosaunen mit 45 bzw. 60 °C und erhöhter Luftfeuchtigkeit.
Wer auf die Sauna besser verzichten sollte
Auf den Saunabesuch besser verzichten sollten Patienten nit einem schlecht eingestellten Bluthochdruck oder wiederholten Blutdruckkrisen, mit akuter Herzschwäche, Brustschmerzen, instabiler Angina Pectoris und weiteren Herzerkrankungen, bei denen starke Belastungen vermieden werden sollten. „Wer sich unsicher ist, ob er nicht dennoch saunieren kann, für den ist auch hier der betreuende Arzt der erste Ansprechpartner“, betont Professor Ketelhut.