„Wir können uns nur wünschen, dass auch die Oppositionsparteien im Schleswig-Holsteinischen Landtag dieser sehr lobenswerten Initiative zustimmen, damit ein einstimmiges Votum erreicht wird und so direkt ein Auftrag an den Bundesrat ergehen kann. Dort wird es wichtig sein, dass sich möglichst viele Bundesländer dieser Initiative anschließen“, so Prof. Dr. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
Ein Nationaler Diabetesplan sei in Deutschland längst überfällig, so der Pädiater mit Verweis auf 17 europäische Länder, die gemäß den Empfehlungen von Weltgesundheitsorganisation, Vereinten Nationen und Europäischer Union bereits nationale Diabetespläne verabschiedet haben . Diabetes sei ein immer noch hoch unterschätztes Problem in Deutschland, obwohl mehr als 6 Millionen Menschen betroffen seien und täglich rund 700 Menschen neu erkrankten.
In der Antragsbegründung wird auch auf jährliche Kostensteigerungen für die Versorgung des Diabetes und seiner Folgekrankheiten von 1,8 Mrd. Euro bundesweit hingewiesen. Zudem seien in Deutschland bislang erst 0,6 Prozent der Betroffenen in der Selbsthilfe organisiert, weitaus weniger als im Nachbarland Dänemark mit 26 Prozent. „Menschen mit Diabetes müssen sich aktiv mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen und lernen, einen gesunden Lebensstil beizubehalten – hier kann die Mitgliedschaft in einer Selbsthilfe-Organisation überaus hilfreich sein!“, so Jan Twachtmann, Vorsitzender der bundesweiten Selbsthilfeorganisation „Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes“ (DDH-M).
In einer verbundenen Debatte wird außerdem über einen weiteren Antrag beraten. Zum Thema „Diabetes in Schleswig-Holstein“ wird die Landesregierung aufgefordert, einen Bericht zum Stand der Diabetes-Erkrankungen sowie zu den präventiven und nachhaltigen Maßnahmen zur Krankheitseindämmung in Schleswig-Holstein vorzulegen. Außerdem soll gemäß eines dritten Antrags die Kinderrehabilitation chronisch kranker Kinder gestärkt werden.